Wahl des neuen Vandanser Bürgermeisters sorgt für Kritik

Vorarlberg / 29.04.2020 • 11:45 Uhr
Wahl des neuen Vandanser Bürgermeisters sorgt für Kritik
Florian Küng gewann die umstrittene Wahl in Vandans. GEMEINDE VANDANS

In Vandans im Montafon tritt Florian Küng die Nachfolge von Burkhard Wachter an.

Bregenz In Vorarlberg ist es am Dienstagabend zum ersten Bürgermeisterwechsel seit den im März abgesagten Gemeinde- und Bürgermeisterwahlen gekommen. In Vandans (Montafon) legte Langzeit-Ortschef Burkhard Wachter sein Amt nach 35 Jahren zurück, zu seinem Nachfolger wurde von der Gemeindevertretung Florian Küng gewählt, bestätigte am Mittwoch die Gemeinde der APA einen Bericht von ORF Radio Vorarlberg.

Der 40-jährige Küng wäre im März als einer von zwei Vandanser Bürgermeister-Kandidaten in die Direktwahl gegangen. Er wird auch bei der Neuauflage der Gemeinde- und Bürgermeisterwahlen – wahrscheinlich im September – antreten. Vorgänger Wachter hatte es in den vergangenen Jahrzehnten auch vorarlbergweit immer wieder in die Schlagzeilen geschafft, sei es durch Aufsichtsbeschwerden gegen seine Person oder durch seinen Austritt aus der FPÖ im Jahr 2012, weil er mit dem damaligen Bundesparteichef Heinz-Christian Strache “nichts mehr zu tun” haben wollte.

Wachter machte seit 2005 mit der Bürgerliste “Gemeinsam für Vandans” Politik, für die auch sein Nachfolger Küng – der Mitglied der FPÖ ist – zuletzt Gemeindevertreter war. Die Liste verfügt über 15 der 24 Sitze im Gemeindeparlament und ist damit nicht auf die Unterstützung einer der beiden anderen Fraktionen “An frischa Loft – Parteiunabhängige Liste Markus Pfefferkorn” und “Grüne und Parteifreie Vandans” angewiesen. Am Dienstagabend wurde Küng mit 14 Stimmen gewählt.

Bei den Spitzenvertretern von “An frischa Loft” und den Grünen sorgte die Wahl von Küng für heftige Kritik. Gleichzeitig mit Wachter legte nämlich auch dessen Stellvertreter Michael Zimmermann sein Amt zurück. Für Markus Pfefferkorn und Nadine Kasper (Grüne) wäre für die Übergangszeit bis Herbst Zimmermann der logische Kandidat gewesen. In einer Krisenzeit brauche es einen erfahrenen Politiker an der Spitze, argumentierten sie. Zudem vermuteten sie durch diese Vorgangsweise einen Startvorteil für Küng beim Wahlgang im Herbst. Zimmermann hingegen sagte, dass schon lange mit Wachter besprochen gewesen sei, gemeinsam aufzuhören. APA