Domenik Maier ist Covid19-Tester

Domenik Maier (30) gehört dem Hygieneteam des Roten Kreuzes an, das Menschen auf Covid19 testet.
Dornbirn Seit Ende Februar ist der hauptberufliche Rot-Kreuz-Mitarbeiter Domenik Maier im Corona-Einsatz. Der Dornbirner gehört dem Hygieneteam des Roten Kreuzes an, das Menschen auf eine mögliche Covid19-Infektion testet.
Maier arbeitet unter anderem in der Drive-in-Teststation in Röthis. Dort kann man sich testen lassen, ohne dass man aus dem Auto aussteigen braucht. Man muss nur das Autofenster herunterfahren. Dann ist der Rotkreuzler am Zug. „Ich mache mit Wattestäbchen Rachen- und Nasen-Abstriche. Die Probenentnahmen werden dann im Labor ausgewertet.“

Aber nicht alle Menschen sind mobil oder gesundheitlich in der Lage, nach Röthis zu kommen. „Zu diesen Menschen gehen wir nach Hause und testen sie dort.“ Pro Tag werden zwischen 200 bis 300 Tests gemacht. „Die Leute sind dankbar, dass wir das machen. Überhaupt kommt mir vor, dass jetzt, in der Corona-Zeit, die Dankbarkeit der Menschen besonders groß ist.“
“Pro Tag machen wir zwischen 200 und 300 Tests.”
Domenik Maier, Rotkreuzler
Zu normalen Zeiten ist Maier im Rettungsdienst tätig. Der Job als Notfallsanitäter (mit Notkompetenz) erfüllt ihn total. „Ich mache es mit Leib und Seele.“ Er hat auch eine Erklärung dafür, warum er seine Arbeit so liebt: „Helfen zu können ist schön. Schön ist auch die Dankbarkeit der Patienten. Abgesehen davon ist meine Arbeit sehr abwechslungsreich. Kein Tag ist wie der andere.“
Medizinische Notfälle sind sein Berufsalltag. „Man kann diesen Job nicht machen, wenn man alles zu nahe an sich ranlässt. Zum Glück kann ich gut abschalten, wenn ich abends nach Hause gehe.“ Immer gelingt ihm dies aber nicht. Notfälle, bei denen Kinder betroffen sind, beschäftigen ihn manchmal länger. „Diese gehen mir sehr ans Herz.“
Bei aller Professionalität, die nötig ist, ist auch er nur ein Mensch. Und das ist auch gut so, findet Maier. Denn: “Das Menschliche ist auch wichtig in meinem Beruf.” Was er darunter versteht, illustriert er an einem Einsatz. “Einmal wurde ich am Heiligen Abend zu einem alten Mann gerufen. Er tat mir leid, weil er ganz allein war. Da habe ich mir für ihn Zeit genommen und mich mit ihm eine Weile unterhalten.”
Moped-Unfall mit 16
Der Notfallsanitäter kann sich gut in die Unfallopfer beziehungsweise Patienten einfühlen. Denn er kennt auch deren Sicht, weil er selbst einmal ein “Notfall” war. Als 16-Jähriger hatte der Dornbirner einen Moped-Unfall. “Weil ich abgelenkt war, bin ich in eine Gartenmauer geprallt.” Der Jugendliche zog sich bei dem Unfall schwere Verletzungen zu. “Weil man sich damals gut um mich kümmerte, beschloss ich, mich sozial zu engagieren.”
Über Kollegen kam der Elektriker-Lehrling im Jahr 2006 zum Roten Kreuz. Als Erstes absolvierte der junge Mann die Rettungssanitäter-Ausbildung. “Danach war ich ehrenamtlich als Rettungssanitäter tätig, zwei- bis viermal im Monat.” Weil er von Anbeginn mit Herzblut dabei war, strebte der Elektriker eine hauptberufliche Beschäftigung beim Roten Kreuz an. 2012 klappte es mit der Anstellung. “Ich habe mich dann gleich zum Notfallsanitäter mit Notkompetenz ausbilden lassen.”
Inzwischen kann der 30-Jährige bereits auf viele unterschiedliche Einsätze zurückblicken. Solche Diensteinsätze wie dieser Tage hatte er aber noch nie. Da musste zuerst schon eine Pandemie kommen. Der Rotkreuz-Mitarbeiter rechnet damit, “dass wir Ende Mai mit den Testungen in Röthis aufhören werden”. Nachsatz: “Aber sollte eine zweite Infektionswelle kommen, machen wir selbstverständlich weiter.”
Domenik Maier
geboren 16. Oktober 1989 in Dornbirn
Wohnort Dornbirn
Familie ledig
Hobbys Tauchen, Wandern