Schon mehr als 12.000 Coronatests durchgeführt

Kaum noch Neuinfektionen, aber mehr Todesopfer.
bregenz Die Zahl der am oder mit dem Coronavirus verstorbenen Personen hat sich in Vorarlberg auf 17 erhöht. Andererseits gibt es kaum noch Neuinfektionen, auch die Zahl der in der täglichen Statistik als mit Corona Infizierten nimmt sukzessive ab. Bislang wurden über 12.000 Tests durchgeführt. Landeshauptmann Markus Wallner nahm die positive Entwicklung und den Tag der Arbeit zum Anlass, um der Bevölkerung für ihre Disziplin zu danken. Dank dieser habe Vorarlberg die Coronakrise bisher im Vergleich mit andern Ländern gut meistern können. So sei es nun möglich, die Maßnahmen früher zu lockern und langsam, aber sicher zur Normalität zurückkehren, äußerte sich Wallner vorsichtig zuversichtlich.
Ansteckung durch Kinder
Außer den harten klinischen Fakten ist vieles in Schwebe. In Anbetracht der bevorstehenden Öffnung von Schulen und Kindergärten drehen sich die Diskussionen derzeit hauptsächlich um das Ansteckungsrisiko durch Kinder. Entsprechende Vermutungen wurden vor allem am Beginn der Pandemie häufig geäußert. Ob die für die Wahrscheinlichkeit der Weitergabe entscheidende SARS-CoV2-Viruslast bei Kindern im Schnitt höher ist, lasse sich jedoch noch nicht gesichert sagen. Es sei aber, auch im Hinblick auf die Schul- und Kindergartenöffnungen, nicht davon auszugehen, “dass Kinder überproportional zur Verbreitung beitragen”, erklärte die Virologin Elisabeth Puchhammer-Stöckl. Um dies zu klären, brauche es auf jeden Fall weitere wissenschaftliche Studien.
Menschenverstand
Bei der Entscheidung über generationsübergreifende Kontakte gehe es auch darum, den gesunden Menschenverstand zu konsultieren, gibt der Public Health-Experte der MedUni Graz, Martin Springer, zu bedenken. Klar sei, dass die am meisten Gefährdeten vor allem Menschen sind, die in Pflegeheimen auf relativ engem Raum zusammenleben, in engem Körperkontakt gepflegt werden müssen und nicht nach draußen können. Der Direktor der Universitätskinderklinik Innsbruck, Thomas Müller, rät zum genauen Beobachten von Krankheitssymptomen bei Kindern.