Wo das erste Autokino im Land geplant ist

Vorarlberg / 06.05.2020 • 19:30 Uhr
Wo das erste Autokino im Land geplant ist
Parkplatz der wegen Corona stillstehenden Diskothek Vabrik in Röthis soll künftig für ein Autokino genutzt werden. VN/WALSER

Diskobetreiber hat um Genehmigung für Autokino angesucht, Coronaverordnung steht Plänen im Weg.

Röthis, Feldkirch In Deutschland und Südkorea boomen die Angebote für Cineasten auf vier Rädern: Autokinos gelten als sichere Alternative zu den herkömmlichen Kinos, die aufgrund von Corona-Verordnungen geschlossen bleiben müssen. In Innerösterreich ging das erste Autokino Österreichs bereits in Groß-Enzersdorf im Mai in Betrieb. Stichwort sicheres Kino: Tickets werden online verkauft und ein QR-Code, der durch die Scheibe des Autos kontaktlos gelesen werden kann, gilt als Eintrittskarte. Und der Ton zum Film wird über eine UKW-Frequenz über die Autoradios abgespielt. Hierzulande wälzen Veranstalter und Gastronomen ebenso solche Pläne. 

Anfragen auch bei Dornbirner Messe

So liegen auch bei der Dornbirner Messe gleich mehrere Anfragen für Events wie Autokino sowie Autodisko und sogar Autokonzerte am Tisch. Dies bestätigt Sabine Tichy-Treimel als Messe-Geschäftsführerin auf VN-Anfrage. Ignorieren wolle man die Anfragen in Zeiten, wo das Coronavirus die Durchführung von Messen derzeit verbietet, jedenfalls nicht. Einen deutlichen Schritt weiter ist hingegen bereits Thomas Krobath, der in Röthis die Disko “Vabrik” betreibt.  Dort wo sich früher bis zu 800 Nachtschwärmer bei wummernden Beats Partys gefeiert haben, herrscht seit 10. März allerdings Stille. Krobath musste 22 Mitarbeiter kündigen und wälzt seit einem Monat Pläne für ein Autokino am Parkplatz der Disko.

Wo das erste Autokino im Land geplant ist

Parkplätze für rund 120 Autos

Nun hat Krobath einen Antrag bei der Gemeinde eingereicht. Er will in seinem “Vautokino” künftig zwischen März und November pro Tag einen Film nach Sonnenuntergang und im Hochsommer an Wochenenden zwei Filme auf einer 16 Meter breiten und acht Meter hohen und aufblasbaren Leinwand anbieten. Dass er von den Einnahmen bis zu 50 Prozent an Verleih- und Lizenzkosten abtreten muss, ist ihm bewusst. “Das große Geschäft wird es bestimmt nicht”, sagt Krobath, der das Projekt auf drei Jahre angelegt hat. Während Bürgermeister Roman Kopf (“Ich wüsste nicht was ich dagegen haben könnte”) nichts einzuwenden hat, verweist Herbert Burtscher als Chef der Bezirksbehörde Feldkirch auf eine Covid-19-Verordnung des Ministeriums. Demnach sind zur Unterhaltung dienende Unternehmungen, zu denen Filmvorführungen gezählt werden, untersagt. Persönlich sehe er die Sache allerdings anders, meint Burtscher: “Ich sehe kein Infektionsrisiko, wenn zwei Menschen im Auto sitzend einen Film anschauen.” Jetzt, nachdem ein Autokino in Niederösterreich grünes Licht erhalten habe, werde er den Verordnungspassus einer Prüfung unterziehen.

“Ich sehe kein Infektionsrisiko, wenn zwei Menschen im Auto sitzend einen Film anschauen.”

Herbert Butscher, Bezirkshauptmann Feldkirch