Bulgarische Erntehelfer sind in Vorarlberg

Erdbeerproduzent Wolfgang Karg ist glücklich, Gemüsebauer Walter Gehrer hofft noch.
Gaißau, Höchst Es war für den Erdbeerproduzenten Wolfgang Karg ein zähes Ringen mit einem Happy End. Sein bewährtes bulgarisches Pflückerteam ist da. „Sie sind bereits seit letztem Montag in Österreich. Sie kamen mit dem Flugzeug nach Wien, dort hat sie ein mit mir befreundeter Transportunternehmer nach Gaißau gebracht.“
Es hatte im Vorfeld einige Diskussionen über den Transfer von Arbeitern aus Bulgaren nach Vorarlberg in Coronazeiten gegeben. Während Karg mit Nachdruck auf die unverzichtbaren Fertigkeiten seines seit vielen Jahren eingespielten Pflückerteams hinwies, sah das zum Beispiel Landwirtschaftskammerpräsident Josef Moosbrugger anders. Er meinte, es müssten sich in Vorarlberg genug fähige Erntehelfer finden, um die Erdbeerernte problemlos einzubringen.

Auch Einheimische
Der Erdbeerfarmer ist trotzdem froh, dass er durch die digitale Plattform zur Suche von Erntehelfern weitere Arbeitskräfte aus der Region rekrutieren konnte. „Ich habe acht zusätzliche Helfer gefunden und bin sehr froh darüber.“ Sein bewährtes Team sei dennoch unersetzlich. „Sie kennen die Arbeit, sind robust und bringen Ernteleistungen von zwölf bis 15 Kilo Erdbeeren pro Stunde. Das ist völlig unrealistisch für jemanden, der sich an diese harte Arbeit erst gewöhnen muss“, betont Karg immer wieder.
“Meine langjährigen bulgarischen Erntehelfer kennen die Arbeit und sind sehr robust.”
Wolfgang Karg, Erdbeerproduzent
Sein bulgarischer Trupp musste alle geforderten Voraussetzungen exakt erfüllen. „Meine Leute hatten einen aktuellen negativen Cornatest mit sich und befinden sich zudem jetzt am Hof in Quarantäne“, betont der Landwirt. Die Ernte hat bereits begonnen.
Gehrers bewährte Kräfte
Auf seine vier bewährten Kräfte aus Polen und Rumänien hofft auch der Höchster Gemüsebauer Walter Gehrer noch. Das Problem bei ihm: Die Arbeiter, je zwei aus Polen und Rumänien, würden über den Landweg kommen. „Doch da gibt es derzeit noch einige Unklarheiten, und bevor die nicht beseitigt sind, werden sich unsere Leute, die schon viele Jahre bei uns arbeiten und fast schon Familienmitglieder geworden sind, verständlicherweise nicht auf den 1000 Kilometer langen Weg nach Vorarlberg machen.“ Auch Gehrer hat über die Helferplattform zwei weibliche Vorarlberger Arbeitskräfte gewonnen und ist dankbar dafür. Aber ebenso wie Karg will er unbedingt seine Ausländer am Hof. Gehrer: „Das ist eine anspruchsvolle Arbeit, auch wenn man’s nicht glauben will. Meine Leute aus Rumänien und Polen kennen sich mit der Qualität, der Schneidetechnik, der Lagerung perfekt aus. Das kann man nicht von heute auf morgen lernen.“