Ein Dankeplakat, das zu Tränen rührt

Vorarlberg / 15.05.2020 • 13:00 Uhr
Ein Dankeplakat, das zu Tränen rührt
Mit einem Danke-Plakat und -Büchlein haben sich die Mitarbeiter des Gasthof Traube in Braz bei Christoph, Matthias, Laurin und Marianne Lorünser (v. l.) für das gemeinsame Durchstehen der Coronakrise bedankt. MEZNAR

Belegschaft des Gasthaus Traube bedankte sich bei ihren Chefs für den Zusammenhalt während der Coronakrise.

Braz Heute ist es soweit. Nach dem völligen Coronalockdown darf die heimische Gastronomie ab heute wieder Gäste bewirten, ein erster Schritt zurück in die Normalität. Neben vielen Wirten und Gästen freuen sich vor allem auch Mitarbeiter darauf, endlich wieder arbeiten zu können.

„Endlich geht es wieder los. Der Lockdown war eine schwere Zeit für uns alle, Wirte, Gäste, aber auch Mitarbeiter“, sagt beispielsweise Christoph Lorünser vom Gasthaus Traube ein Bludenz-Braz. „Die Coronaschutzmaßnahmen ab Mitte März haben uns alle wie aus dem Nichts getroffen. Vor allem die Ungewissheit, wie es weitergehen wird, war sehr beklemmend.“ Schließlich habe niemand gewusst, wie lange der Lockdown dauern würde, „geschweige denn, wie wir unsere Mitarbeiter halten sollen“.

In letzter Minute

Die Traube in Außerbraz ist ein Ganzjahresbetrieb, der mit rund 65 Mitarbeitern, vorwiegend aus der Region, für das Wohl der Gäste sorgt. „Demensprechend wollten wir unsere Mitarbeiter nicht einfach in die Arbeitslosigkeit schicken“, so Lorünser. Anfangs seien Urlaubspläne über den Haufen geworfen worden, Zeitausgleiche sollten abgebaut werden. „Dennoch haben wir schweren Herzens keine Alternative gesehen, als den Großteil der Mitarbeiter entlassen zu müssen, wenngleich mit einer Wiedereinstellungsgarantie.“ Das Kurzarbeitszeitmodell sei in letzter Minute gekommen. „Wir haben uns zum Wohle unserer Mitarbeiter für diese Art der Überbrückung entschlossen“, sagt Lorünser.

Die Angestellten haben es ihm, seiner Gattin Marianne sowie den Juniorchefs Matthias und Laurin vielfach gedankt. So haben die Traube-Mitarbeiter vor wenigen Tagen für einen unvergesslichen Moment in der langjährigen Geschichte des Gastrobetriebs gesorgt. „Am Morgen stand mitten im Hotel ein großes Plakat samt Büchlein mit persönlichen Dankesworten samt Foto von jedem einzelnen Mitarbeiter. Wir hatten Tränen in den Augen. Das sind die Momente, die einem selbst in einer derartigen Krise zeigen, was wichtig ist.“ Diesen Dank möchte die Familie Lorünser an ihre Mitarbeiter zurückgeben. „Ohne euch wären wir nicht dort, wo wir sind. Gemeinsam schaffen wir alles, was auf uns zukommt“, sind sich Marianne, Christoph sowie Matthias und Laurin Lorünser sicher. „Jetzt freuen wir uns, so wie alle anderen Gastrokollegen auch, auf den Neustart und hoffentlich viele Gäste.“ MEZ