Mesnerin ist überzeugt: “Es gibt einen Himmel”

Vorarlberg / 11.06.2020 • 14:00 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Mesnerin ist überzeugt: "Es gibt einen Himmel"
Die Kirche ist Sonjas Arbeitsplatz. Das gefällt der tiefgläubigen Christin. Denn: “Es ist ein Platz, wo der Glaube gelebt wird.” PHILIPP STEURER

Kirchendienerin Sonja Maria Volkmann über die Schönheit des Glaubens und Aufgaben, die einen reifen lassen.

Bregenz Mesnerin Sonja Maria Volkmann (49) hat heute, am Fronleichnamsfest, Dienst. Seit drei Jahren arbeitet die Bregenzerin als Kirchendienerin in der Herz-Jesu-Kirche in Bregenz. Sonja ist zudem für die Reinigung des Gotteshauses zuständig. Sie hat Freude an dem, was sie tut. Ihr Arbeitsplatz gefällt ihr. Denn: “Ich mag die Kirche, weil es der Platz ist, an dem der Glaube gefeiert wird.”

Sonja ist tiefgläubig. Das kommt nicht von ungefähr. “Meine Mutter war eine gläubige Frau. Mama lebte die Nächstenliebe, hat Kranke besucht und alte Menschen zur Kirche gefahren.” Die Mutter vermittelte ihren zwei Töchtern, dass man anderen Menschen Freude bereiten soll. Sie wurde zum Vorbild für die Kinder. “Einmal haben meine Schwester und ich am Muttertag Abfallblumen aus dem Container einer Gärtnerei gefischt. Wir haben sie zu Sträußen gebunden und diese dann älteren Frauen geschenkt.”

Früher Krebstod des Vaters

Schon als Kind wandte sich Sonja an den Herrgott. Wenn etwas schief lief, war er ihre Zuflucht und ihr Rettungsanker. Ein Erlebnis, das mit dem frühen Krebstod ihres Vaters zusammenhing, vertiefte den Glauben der Jugendlichen. “Mein Vater erwachte kurzzeitig aus dem Koma und sagte zu meiner Mutter: ,In drei Tagen werden wir feiern und essen und trinken, was wir wollen.’ Drei Tage später starb er. Das war für mich der Beweis, dass es wirklich einen Himmel gibt.”

“Das Schwerste für mich ist, dass mein autistischer Sohn mit seinem Leben unzufrieden ist und keine Freunde hat.”

Sonja Maria Volkmann, Mesnerin und tiefgläubige Christin

Nach einer Pilgerfahrt in den Marien-Wallfahrtsort Medjugorje entstand bei der 17-Jährigen der Wunsch, sich für die Kirche zu engagieren. “Ich wollte die Schönheit des Glaubens weitergeben. Nach meinem Empfinden vertieft er die Liebe im Herzen, vertreibt den Hass und gibt Trost und Hoffnung in dunklen Stunden.” Die Absolventin der Handelsschule übernahm eine Jungschargruppe. Wenig später wurde die Sekretärin Jugendvertreterin im Pfarrgemeinderat. “Ich habe ein Team auf die Beine gestellt, das Jugendveranstaltungen, Sternsinger- und Nikolaus-Aktionen organisiert hat.” Außerdem gründete sie einen Jugendchor.

Mit 29 Jahren heiratete die Landesbedienstete. “Als die Kinder kamen, hörte ich mit dem kirchlichen Engagement auf und widmete mich der Familie.” Ihr Sohn Emanuel braucht(e) besonders viel Betreuung. “Er ist Autist. Ich glaube, dass mir diese Aufgabe gegeben wurde, um zu reifen.” Als Emanuel vor vier Jahren unter Ticks zu leiden begann und später auch noch zu stottern anfing, begann sie sich erneut für die Kirche zu engagieren. Sie vertiefte sich auch wieder öfter ins Gebet. “Ich habe um Beistand gebetet. Das Schwerste für mich ist, dass mein Sohn mit seinem Leben unzufrieden ist und keine Freunde hat.”

Sonja maria Volkmann

geboren 10. April 1971 in Bregenz

Wohnort Bregenz

Ausbildung gelernte Sekretärin

Familie verheiratet, zwei Kinder

Hobbys Wandern, Reiten, Schwimmen

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