Schwierig bleibt es für Vorarlbergs Nachtleben

Seit Mitte Juni gilt in der Nachtgastronomie die Sperrstunde um 1 Uhr. Ansonsten sind die Aussichten düster.
Seit dem 15. Juni dürfen die Gastronomen grundsätzlich bis 1 Uhr nachts unter den gültigen Auflagen geöffnet haben. Während manche nun ihre Veranstaltungen bevorzugt ins Freie verlagern, halten andere noch geschlossen. Denn mit der möglichen Wiedereinführung der Maskenpflicht sieht es nicht danach aus, als ob die Situation für die Nachtgastronomie in den nächsten Monaten einfacher würde.
“Wir haben uns selbst aus der Diskussion genommen”, verweist Hannes Hagen vom Conrad Sohm auf die derzeit laufende Renovierung des Lokals. Diese wurde mit viel Druck vorgezogen, um die Covid19-Zeit möglichst sinnvoll zu nutzen. Für ihn wäre es unter den Vorzeichen verständlich, wenn es weiterhin keine Lockerungen für Lokalbetreiber wie ihn gibt. “Wirtschaftlich ist es trotz allem Verständnis nicht lustig”, spricht er von einer “Katastrophe” für die Branche. Für die Zeit nach der Sanierung werde man Formate prüfen müssen, die trotz der Coronaregelungen möglich sind.
Den Lockdown nutzt auch Niki Konstatzky vom Sender Club in Lustenau für Umbauarbeiten. Er sieht die Nachtclubbetreiber durchaus als benachteiligt. “Alle machen wieder auf, überall stehen die Menschen wieder eng beieinander”, kritisiert er. Von der Regierung sei noch nicht viel gekommen, derzeit lebe man von den Reserven und arbeite ebenfalls an neuen Konzepten.
Solche Konzepte im Praxistest gibt es bei der Vabrik in Sulz/Röthis. “Seit sechs Wochen kämpfen wir uns von Wochenende zu Wochenende”, erklärt Thomas Krobath. Mit rund 100 Gästen pro Abend seien zumindest die Kosten gedeckt und kaum Grund zur Sorge, da alle genug Platz haben. Auch wenn die Gäste sich auf die neue Situation eingestellt haben, blickt er beunruhigt in die Schweiz. Diese lockt die Partygäste wieder mit großen Veranstaltungen, was Krobath zwar nicht für sinnvoll hält, was aber doch auch seine Situation beeinflusst. Er würde sich wünschen, dass man die Nachtgastronomie für bis zu 20 Prozent der möglichen Kapazität öffnen könne, solange es die Infektionssituation erlaubt.