Das denkt die Landespolitik über die Maskenpflicht

Vorarlberg / 22.07.2020 • 08:00 Uhr
Das denkt die Landespolitik über die Maskenpflicht
Bitschi beschreibt die Maskenpflicht als Zwangsmaßnahme ohne Grund. VN/LERCH

Nicht alle freuen sich.

Bregenz Keine Freude mit der Maskenpflicht haben der Chef der Vorarlberger FPÖ, Christof Bitschi, und seine Amtskollegin bei den Neos, Sabine Scheffknecht. Bei der niedrigen Zahl an Infizierten sei es sinnlos, 400.000 Menschen in Vorarlberg die Maske aufzuzwingen, sagen beide. Verständnis für die Maskenpflicht zeigt hingegen die Landesregierung. Was die regionale Krisenbekämpfung betrifft, sei die Frage einer österreichweiten Pflicht in Lebensmittelgeschäften allerdings nicht vordringlich, betont Landeshauptmann Markus Wallner.

Die Maskenpflicht sei ein präventiver Schritt, betont Wallner. “Zum jetzigen Zeitpunkt würde ich aber nicht wesentlich darüber hinausgehen”, fährt er fort. Landesrat Johannes Rauch sieht sie als Vorsorgeprojekt. “Das machen wir nicht aus Lust und Laune, sondern weil es notwendig ist.”

In der regionalen Krisenbekämpfung seien aber andere Dinge notwendig, sagt Wallner. “Wir müssen darauf achten, dass es bei Sommerveranstaltungen Konzepte zum Schutz der Bevölkerung gibt. Wir brauchen eines für die Messe, für Veranstaltungen der Festspiele und vor allem für die Schule. Eltern, Schüler und Lehrer müssen wissen, wie die Schule losgeht”, fährt er fort. Man baue auf mehr Tests und regionale Eindämmungen.

“Überzogen und falsch”

FPÖ-Chef Bitschi fordert Wallner auf, sich gegen “die aus Wien verordnete Maskenpflicht” zu wehren, wie er es nennt. “Das Motto von Schwarz-Grün lautet so wenig Freiheit und so viel Schikane wie möglich. Es gibt überhaupt keinen Grund für eine Verschärfung der Zwangsmaßnahmen in Vorarlberg, nur weil es irgendwo in Wien neue Infektions-Cluster gibt.” Neos-Chefin Sabine Scheffknecht hält die neuerliche Maskenpflicht für überzogen und falsch. “Anstatt klare Ankündigungen zu machen, kommt jetzt wieder die Häppchen-PR-Politik der Bundesregierung.” Das schon lange angekündigte Ampelsystem sei immer noch nicht eingeführt worden, ärgert sich Scheffknecht.