Alle Zeichen stehen auf Glyphosatverbot

Vorarlberg / 02.08.2020 • 19:08 Uhr

Wien, Bregenz Bisher ist es in Brüssel ruhig um Österreichs Glyphosatverbot. Am 19. Mai schickte die Parlamentsdirektion in Wien den Gesetzesentwurf nach Brüssel. Dieses Notifizierungsverfahren ist nötig, wenn Gesetze geplant sind, die den freien Warenverkehr beeinträchtigen könnten. Die EU-Kommission und die EU-Mitgliedsländer haben drei Monate Zeit, eine Stellungnahme abzugeben. Laut Auskunft der Landesregierung ist das bisher nicht geschehen. Trudelt bis 19. August keine ein, tritt das Glyphosatverbot in Österreich in Kraft. Für Agrarlandesrat Christian Gantner sind das gute Aussichten: “Wünschenswert wäre natürlich ein positives Ergebnis.”

Das Glyphosatverbot trifft jene, die Glyphosat beruflich einsetzen. Ein Pflanzenschutzgesetz in Vorarlberg hat Privatanwendern die Verwendung schon untersagt. Die Übergangsfrist endet dieses Jahr, dann sind alle Herbizide verboten. Im Landhaus wird gerade eine Datenbank mit allen erlaubten Mitteln erstellt, sie soll in den kommenden Wochen präsentiert werden. Außerdem wird auf landeseigenen Flächen kein Glyphosat gespritzt, das Verbot ist auch Bestandteil der Lieferverträge des Ländlemarketings und der Milchverarbeiter, betont Gantner. Er appelliert, Nahrungsmittel, die ohne billige chemische Keule hergestellt wurden, angemessen zu honorieren.