Sonntag Am 5. September 2016 war Luzia Martin-Gabriel (53) als erste Bürgermeisterin im Bezirk Bludenz angelobt worden. Als Nachfolgerin von Langzeitbürgermeister Franz-Ferdinand Türtscher leitet sie seither die Geschicke in der Gemeinde Sonntag. Dabei hatte sie, wie sie selbst sagt, in den letzten vier Jahren alles andere als einen leichten Stand.
Bereits Ende Februar hatte Martin-Gabriel ihren Rückzug aus der Gemeindepolitik angekündigt. Fehlenden Rückhalt in der Gemeindevertretung nannte sie damals als mitentscheidenden Grund für ihren Entschluss. „Viele Männer würden außerdem nach wie vor nicht akzeptieren, dass eine Frau das Oberhaupt der Gemeinde sei“, gab sie damals an. Eine Aussage, die in der Gemeinde und darüber hinaus hohe Wellen schlug. „Dazu stehe ich aber bis heute.“ Aufgrund der coronabedingten Absage der Gemeindewahl im März musste die gelernte Pädagogin unfreiwillig in die Verlängerung. Mit 31. August tritt Luzia Martin-Gabriel nun aber endgültig von der Politbühne ab und übergibt ihre Agenden an Vizebürgermeister Werner Rinderer (59). „Da ich wieder eine volle Lehrverpflichtung an der HLW Rankweil übernommen habe, sah ich mich nicht dazu in der Lage, die Amtsgeschäfte bis zur Angelobung Ende Oktober fortzuführen“, begründet Martin-Gabriel ihren Entschluss gegenüber den VN.
Seit 20 Jahren politisch aktiv
Rinderer ist wie Martin-Gabriel seit vier Jahren in seiner Funktion als Vizebürgermeisters tätig. Seine Aufgabe wird es nun sein die Gemeinde geordnet zu übergeben. Eine Wahl zum Bürgermeister kann sich der engagierte Kommunalpolitiker, Rinderer ist seit 20 Jahren Mitglied in der Gemeindevertretung davon neun im Vorstand, nicht vorstellen. Der Gemeindevertretung will er aber auch in Zukunft erhalten bleiben.