Wie die Artenne Nenzing heimische Künstler unterstützt

Abwechslungsreiches Herbstprogramm in der Nenzinger Kulturstätte.
Nenzing Die Covid-19-Krise machte auch den beiden Kulturvermittlern Hildegard und Helmut Schlatter von der Artenne in Nenzing einen Strich durch die Rechnung. Veranstaltungen mussten abgesagt und Pläne aufgeschoben werden. Nach der lange bestehenden Planungsunsicherheit im Frühjahr konnte nun doch noch ein vielseitiges und abwechslungsreiches Kulturprogramm für den Herbst entwickelt werden. Neben der Planung des Herbstprogramms hat das Ehepaar Schlatter die erzwungene Auszeit auch sinnvoll genützt. Die VN trafen sich zu einem Gespräch mit den beiden engagierten Kultur-Veranstaltern, um mit ihnen über ihre Ideen und Vorhaben zu sprechen.
Am Wochenende fand erstmals ein Impulstag statt. Welche Idee steht hinter diesem Projekt?
Helmut Schlatter Ausgangspunkt, Start- und Landebahn der Idee für das „Erfinde dich selbst“-Festival ist der von Architektin Daniela Jochum entworfene Kultursteg, der 2021 in einer hängenden Wiese auf der Galetscha oberhalb von Nenzing errichtet wird. Für vier Tage soll dieser Steg als Plattform für ein vielfältiges Kulturangebot an die Bevölkerung dienen, welches von Isabella Marte und Daniela Jochum kuratiert wird. Die Besucher sind neben dem Angebot von Kulturschaffenden aufgefordert, ihre kreativen Fähigkeiten erfahrbar zu machen, die sie schon lange nicht mehr gepflegt haben.
Auch die Sommermalwochen für Kinder konnten durchgeführt werden?
Hildegard Schlatter Ja. Die kontinuierliche Kinder- und Jugendarbeit wirkt sich in der Covid-19 bedingten Zeit positiv aus. Erstmals mussten wir eine zweite Woche einschieben. Insgesamt waren dreißig Kinder begeistert vom vielfältigen Angebot von May-Britt Chromy Nyberg, Franziska Stiegholzer, Erika Lutz, Monika Thomas und von Helmut.
Wie kam das Herbstprogramm zustande?
Helmut Schlatter Wir haben versucht, nachdem das Frühjahrsprogramm abgesagt werden musste, so viel wie mögliche Veranstaltungen in den Herbst zu verschieben. Ein umfangreiches Theaterprojekt von „theatro caprile“ sowie das mehrschichtige Ausstellungsprojekt „Heimat jetzt“ konnten in diesem Jahr nicht realisiert werden. Neu im Programm ist im Herbst die Ausstellung „Konstellationen des Möglichen“ mit 16 Vorarlberger Künstlern vom 5. September bis 11. Oktober, kuratiert von Karlheinz Pichler. Ein besonderes Anliegen ist uns bei dieser Ausstellung, heimische Künstler zu unterstützen.
Auf welche Veranstaltung freuen Sie sich ganz besonders?
Hildegard Schlatter Covid-19 bedingt ist das Programm zeitlich sehr komprimiert, sodass ein Höhepunkt dem anderen folgt. Den Rahmen gibt jeweils die Ausstellung, in die sich einzelne Konzerte, ein Theaterstück und eine Lesenacht einbetten.
Sie haben die Covid-19-Zeit zum Ausbau des Waschhauses genützt. Wie soll dieses zukünftig verwendet werden?
Helmut Schlatter Die Adaptierung bzw. Sanierung des historischen Waschhauses stand schon lange auf unserer Agenda. In der Zwangspause im heurigen Frühjahr konnte dieses Projekt nun endlich in Angriff genommen werden. Die zukünftige Nutzung dieses Gebäudes soll so vielfältig sein, wie es in der Vergangenheit war. Während es vorher als Schnapsbrennerei, Schlachthaus, Räucherkammer, Waschhaus, Färberei und Abstellraum diente, wird für die Zukunft der Verwendungszweck als Ausstellungs- und Seminarraum, als Küche und Ausschank bei Veranstaltungen angedacht.
Welche Vorhaben planen Sie zusätzlich in nächster Zeit?
Hildegard Schlatter Nach Beendigung des Herbstprogrammes beginnt die Winterpause. Wir arbeiten dann mit unserem Vorstand und dem Beirat am Programmkonzept für 2021. BI