Postalisches Highlight in Nenzing

Vorarlberg / 17.09.2020 • 14:59 Uhr
Peter Schmid, Helmut Kogler und Nenzings Bürgermeister Florian Kasseroler präsentierten Stolz die Sondermarke.<span class="copyright">Schmid</span>
Peter Schmid, Helmut Kogler und Nenzings Bürgermeister Florian Kasseroler präsentierten Stolz die Sondermarke.Schmid

Neue Briefmarke zum 1200-jährigen Jubiläum der Marktgemeinde.

Nenzing Am letzten Wochenende fand im Ramschwagsaal in Nenzing seit langer Zeit wieder einmal eine Briefmarkenpräsentation im Vorarlberger Oberland statt. Aus Anlass der Feierlichkeiten, mit denen die 1200-jährige Geschichte der Marktgemeinde Nenzing ihren Bewohnern vor Augen geführt werden soll, leisteten auch die Philatelisten ihren Beitrag. Auf Initiative des Philatelie-Clubs Montfort wurde bei der Österreichischen Post AG die Durchführung eines Sonderpostamts beantragt und schließlich auch bewilligt.
Zwar hatte die in Nenzing präsentierte Briefmarke aus der Serie „Alte Meister“ – die 210-Cent-Marke zeigt in Miniaturform ein Bild von Antonio Canal, besser bekannt als Canaletto, das sich im Original im Kunsthistorischen Museum in Wien befindet: „Die Dogana in Venedig“. Am Freitag, dem ersten Tag der Gültigkeit dieser Marke, konnte diese mit dem bei Philatelisten beliebten Ersttagsstempel – er zeigt ein Portrait des Künstlers – abgestempelt werden.
An diesen Tagen fand auch noch ein zweiter Stempel Verwendung, der an die erstmalige Erwähnung des Namens „Nanziengos“ in den sogenannten Folcwin-Urkunden aus dem frühen 9. Jahrhundert erinnern soll. Die Originale dieser wertvollen Urkunden des Schultheiß Folcwin, der als Verwalter der Walgaugebiete fungierte, befinden sich im Stiftsarchiv St. Gallen.

Geschichten erzählen

Zu dieser Markenpräsentation hatten sich in Nenzing mehrere Vertreter des VÖPH, des Verbands der Österreichischen Philatelistenvereine, eingefunden, an der Spitze Verbandspräsident Helmut Kogler. Vertreten waren auch zahlreiche Vorstandsmitglieder der Vorarlberger Vereine, allen voran Helmut Schneider, der Präsident der Vorarlberger Vereine. Sie alle konnten sich auch ein Bild machen von der regen Tätigkeit in den Philatelistenvereinen des Landes. Mehrere Mitglieder zeigten nämlich in höchst interessanten und lehrreichen Ausstellungsobjekten zu unterschiedlichsten Themen, dass Philatelie nichts mit reinem Ansammeln und Horten von gezackten Papierchen zu tun hat, sondern dass Briefmarken und Briefe bei genauerer Auseinandersetzung mit den diversen Themen viele Geschichten erzählen können.

Jungsammler

Dass Philatelie grenzüberschreitend ist, zeigte die Anwesenheit von Christine Böhmwalder, der Chefin der Liechtensteinischen Post, Abteilung Philatelie. Höchst erfreut zeigten sich die Verantwortlichen des Philatelie-Clubs darüber, dass auch so mancher Jungsammler den Weg in den Ramschwagsaal gefunden hatte. Diese Jugendlichen bewiesen damit, dass die vielfach totgesagte Spezies der doch eher älteren Briefmarkensammler durchaus Zukunft haben kann, wenn junge Menschen erkennen, dass dieses Hobby eine abwechslungsreiche und vor allem lehrreiche Alternative zu ausschließlich digitalen Freizeitaktivitäten an Smartphone oder I-Pad sein kann. OS