“Alle fünf Minuten klingelt das Telefon: Storno, Storno, Storno.”

Vorarlberg / 23.10.2020 • 10:30 Uhr
"Alle fünf Minuten klingelt das Telefon: Storno, Storno, Storno."
Nathalie Hacker vom Gasthof Hirschen in Hohenems ärgert sich über die ständigen neuen Einschränkungen. Sie ist überzeugt: Der stille Lockdown sei schon im Gang. VN/PAULITSCH

Die Gastronomie kämpft ums Überleben, auch der Hirschen in Hohenems.

Hohenems Die Gastronomie wird derzeit auf eine harte Probe gestellt. Ab heute darf eine Besuchergruppe nur noch sechs Personen umfassen. Sie darf nur bis 22 Uhr bleiben, Servicemitarbeiter müssen ihr Gesichtsschild gegen eine Stoff- oder FFP-Maske tauschen. Zudem kommt die Angst. “Das Telefon klingelt alle fünf Minuten. Storno, Storno, Storno. Keiner weiß, was los ist”, ärgert sich Nathalie Hacker (37), Chefin des Gasthofs Hirschen in Hohenems.

Erst kürzlich wurden der Gasthof und dessen Gastgarten für zwei Millionen Euro renoviert. Für den Winter haben die Hackers noch einmal Geld in die Hand genommen: Eine Hütte soll mehr Platz schaffen, damit der Abstand leichter möglich ist. Und jetzt? “Ich kämpfe um meinen Betrieb”, betont Hacker. 16 Mitarbeiter sind derzeit angestellt. “Ich will auf keinen Fall Leute entlassen.”

Sie muss Mitarbeiter bezahlen, Investitionen abstottern, Pacht bezahlen; der Fixkostenzuschuss sei vergleichsweise lächerlich. “Außerdem ging er direkt ans Finanzamt, weil wir stunden mussten.” Nathalie Hacker ist überzeugt: “Die Regierung macht nun einen stillen Lockdown. Sie fahren uns immer weiter runter, damit weniger Leute kommen und wir kapitulieren. So muss sie keine Entschädigung zahlen.” Auch die Registrierungspflicht werde für weitere Einbußen sorgen, ist sie überzeugt. “Die Laufkundschaft wird es sich zweimal überlegen, ob sie sich den Aufwand antut.” Aber sie gibt nicht auf: “Wir kämpfen weiter.”

Nathalie Hacker hat sich mit einem offenen Brief an die Landes- und Bundesregierung gewandt:

"Alle fünf Minuten klingelt das Telefon: Storno, Storno, Storno."