“Hatte richtig Angst”: Vorarlberger harrte in einer Bar aus

Das Geschehene wird Pascal aus Lochau so schnell nicht vergessen. Er appelliert aber, nicht gegen den muslimischen Glauben zu hetzen.
Wien Noch immer fällt es Pascal (28) schwer, über die Ereignisse am Montagabend in Wien zu sprechen. Der Lochauer, der seit vier Jahren in Wien lebt, wollte den letzten Tag vor dem Lockdown nutzen, um mit einer Freundin einen schönen Abend in einer Bar zu verbringen. Doch es kam anders. “Kurz nachdem wir die Bar im ersten Bezirk betreten haben, kam eine Frau herein und sagte uns, dass in der Nähe Schüsse fallen. Umgehend wurden die Türen zugesperrt und die Fenster mit Tischen und Stühlen verbarrikadiert.”
“Nicht gegen den muslimischen Glauben hetzen”
Die Ungewissheit war für Pascal das Schlimmste. “Wir haben uns am Handy Videos angesehen, um zu erfahren, was sich draußen abspielt”, berichtet Pascal und übt gleichzeitig Kritik an den vielen Falschmeldungen, die zu dieser Zeit im Internet kursiert sind. “Es wurde von Sprengstoffgürteln und Geiselnahmen berichtet. Da hatte ich richtig Angst.” Bis fünf Uhr morgens musste Pascal in der Bar ausharren. “Das Gefühl war unglaublich beklemmend.” Trotz dieser Erlebnisse möchte er sich aber nicht unterkriegen lassen. “Es war ein Angriff auf uns und die Demokratie und das verurteile ich aufs Schärfste. Doch gerade jetzt sollte man solidarisch miteinander umgehen und nicht gegen den muslimischen Glauben hetzen.”