So sehen Unternehmer in Dornbirn den zweiten Lockdown

Ab Dienstag sind die Läden wieder verschlossen. Geschäftsinhaber sind kritisch.
Dornbirn Während man am Stadtrand aufgrund des Andrangs meinen könnte, dass die Grenzen und Supermärkte bald schließen, geht es in der Innenstadt Dornbirns am Montag ruhiger zu. Optimistisch blickt man hier jedoch ebenfalls nicht auf den wiederkehrenden Lockdown.

„Für mich ist es extrem, das bedeutet für mich 12 Wochen Lockdown dieses Jahr“, erklärt Adrian Baldauf (35) von Adi’s Guitar in der Moosmahdstraße. Neben den nun zwei Lockdowns musste das Einpersonenunternehmen zwei Wochen schließen, als Baldauf selbst Covid-positiv war. Den Lockdown nutzt er, um Reparaturen anzunehmen und durchzuführen, insgesamt gilt es jedoch zu sparen. „Ich habe erst im Dezember 2019 aufgemacht, dies bedeutet also zweimal 500 Euro an Umsatzentschädigung“, rechnet der Händler vor. Dies bedeutet jedoch, dass das Geld derzeit nicht ins Geschäft fließt. Nach dem Lockdown wird die Auswahl für Weihnachten im Verkauf nicht so groß sein, wie sie sein könnte.

„Das ist der Ruin, nichts anderes“, klagt David Rockefeller (52) vom gleichnamigen Friseur in Dornbirn stellvertretend für die Branche. Bei ihm sind ein selbstständiger Barbier wie auch ein Kosmetiker in Untermiete, auf deren Miete wird Rockefeller verzichten müssen. Der neue Lockdown werde für viele Kleinunternehmen in Vorarlberg den Tod bedeuten, ist er überzeugt. „Wir warten immer noch auf Geld aus dem ersten Lockdown“, klagt Rockefeller, insgesamt werde viel geschwätzt und wenig geholfen. Das Virus sei nun einmal da, man werde mit ihm umgehen lernen müssen und dafür brauche es andere Lösungen als Lockdowns. „Es ist sowieso ein Gummiparagraf. Warum muss ich schließen, der es schaffen kann, dass sich nur wenige Personen in einem Raum aufhalten, aber große Produktionsbetriebe tun weiter, als wäre nichts?“

Ähnlich wenig nachvollziehbar, dass er schließen muss, sieht es Daniel Hofer (44) von Korova Tattoo in Dornbirn. Schließlich habe seine Branche schon vor Corona hohe Hygienestandards eingehalten. „Wir haben meist nur einen, vielleicht zwei Kunden an einem Tag. Und die Covidvorgaben machten bei uns keine Änderungen notwendig, da wir bereits vorher so stark auf Hygiene achten mussten. Aber sie (die Politik) müssen nun einmal reagieren“, betont der 44-Jährige. Er sei bis März ausgebucht, nun müsse man viele Termine verschieben. Der Lockdown selbst sei für sein Unternehmen verkraftbar – wenn die Hilfen wie versprochen kommen und der Lockdown nicht verlängert wird.