Masken auch im Unterricht: Wie das BG Gallusstraße den ersten Tag meisterte

Tapfere Schüler und Lehrer. Doch mit Mund-Nasen-Schutz in der Klasse sitzen ist beschwerlich.
Bregenz Der erste Blick ins Klassenzimmer der 4d am BG Bregenz Gallusstraße wirkt befremdlich. Da sitzen sie, die gut 20 Teenager, alle brav mit Masken im Gesicht, ein aufgeschlagenes Chemie Buch vor ihnen auf dem Tisch. Lehrerin Christa Thomschke müht sich redlich, gut verstanden zu werden. Mit wechselndem Erfolg. Immer wieder muss sie Gesagtes wiederholen. “Es ist mühsam. Du musst so exakt reden. Und doch versteht man sich oft einfach nicht. Diese ersten zwei Stunden mit Maske im Unterricht waren auf alle Fälle eine besondere Erfahrung”, bilanziert Thomschke.
Lästige Maske, aber. . .
Das finden auch Maja und Nico (beide 13). “Immer wieder musst du etwas zwei Mal fragen. Durch diese Maske geht akkustisch so viel verloren”, stellt Maja fest, ohne zu jammern. “Gelegentlich musst du halt schreien.” Nico trägt eine FFP 2-Maske. “Viele beschweren sich, dass sie Kopfweh kriegen. Das kann ich jetzt von mir nicht sagen. Obwohl diese Maske echt lästig ist”, meint Nico. Immerhin räumt Maja ein, dass sie gelegentlich vergesse, eine Maske um Mund und Nase zu haben. Für Nico steht dennoch fest: “Lieber wäre ich zu Hause im Distance Learning, als im Präsenzunterricht mit einer Maske.”

Die Möglichkeit, den lästigen Mund-Nasen-Schutz für ein paar Minuten herunternzunehmen, besteht in der Theorie nach jeder Schulstunde. “Da gäb’s fünf Minuten Pause. Aber du hast oft nicht die Zeit dafür, wenn du zum Beispiel wieder in einen anderen Raum wechseln musst”, erzählt Maja.
Besser vor Ort mit Maske
Die angehenden Maturanten aus der 8a-Klasse, Lara (17) und Stefan (18), versuchen die verschärften Einschränkungen mit Gelassenheit zu nehmen. “Natürlich stört die Maske. Sie nimmt allen die Mimik, das Reden und Verstehen fällt schwerer”, urteilt Lara. Für Stefan ist der Präsenzunterricht mit Maske dennoch das geringere Übel als Fernunterricht ohne MN-Schutz. “Besonders in Mathe ist unser Zusammenkommen mit dem Lehrer wichtig. Da lässt sich ein Problem innert einer Minute vor dem Klassenforum lösen, während zu Hause vor dem Computer alles viel komplizierter ist.”
CO2-Ampel
Direktorin Sabine Lenz-Johann (52) ist mit den ersten Stunden nach Lockdown zwei samt Maskenfplicht im Unterricht unter den gegebenen Umständen zufrieden. “Wir haben uns gut auf die Wiedereröffnung vorbereitet. Unsere Schüler sind auf drei Gebäude, das Stammhaus, den Neubau und das angemietete Kloster, aufgeteilt. Wir verfügen über eine gutes Lüftsystem in den Klassen und hatten bisher glücklicherweise kaum positive Coronafälle an der Schule”, berichtet die Schulleiterin.
“Wir haben uns gut vorbereitet. Unsere Schüler sind auf drei Gebäude aufgeteilt.”
Sabine Lenz-Johann, Direktorin BG Bregenz Gallusstraße
Stolz ist sie auf die Anschaffung eines sehr nützlichen Gerätes. “Es ist dies eine CO2-Ampel, die uns zu jeder Zeit genaue Daten über die Luftqualität liefert”, sagt Lenz-Johann und präsentiert eines der frisch angeschafften Objekte.
Das Bundesgymnasium Bregenz-Gallusstraße ist eine der wenigen Schulen im Land, die am Montag vor dem 8. Dezember keinen schulautonomen Tag hatte und im Schulbetrieb stand. Den Maskentest zum Auftakt hat man in der traditionellen Bildungsstätte bestanden.