Der 8. Dezember: Gemütlicher Einkaufstag statt Rummel

Vorarlberg / 08.12.2020 • 18:00 Uhr
Der 8. Dezember: Gemütlicher Einkaufstag statt Rummel
Hektische Betriebsamkeit schaut in einem Einkaufszentrum vor Weihnachten anders aus. Im Messepark war es ein untypischer 8. Dezember. VN/Paulitsch

In Dornbirn herrschte sowohl im Messepark als auch in der Innnenstadt “business as usual”.

Dornbirn 8. Dezember 2020, 10 Uhr, großer Feiluftparkplatz vor dem Messepark westseitig: Problemlos lässt sich ein Parkplatz finden. Nach dem Eintritt durch die Glasdrehtür fällt sofort eines auf: Es wimmelt nur so von Securitys. Dabei ist von einem Massengedränge weit und breit keine Spur. Keine Menschentrauben vor den Geschäften, die Leute tragen alle brav Maske und scheinen nicht gestresst.

Das sind auch Markus Mistura (56) und seine Frau Elke (52) nicht. “Wir sind an einem 8. Dezember meistens in München zum Einkaufen unterwegs. Aber das geht ja heuer nicht”, sagt Markus. Zum Bummeln sind die Misturas nicht im größten Einkaufstempel des Landes unterwegs. “Mit Maske macht das keinen Spaß”, bemerkt Elke. Beide wissen, was sie an diesem 8. Dezember im Messepark kaufen wollen.

Markus und Elke Mistura: Gewöhnlich an einem 8. Dezember in München, aber heuer im Dornbirner Messepark. <span class="copyright">VN/Paulitsch</span>
Markus und Elke Mistura: Gewöhnlich an einem 8. Dezember in München, aber heuer im Dornbirner Messepark. VN/Paulitsch

Guter Umsatz bei Wintersachen

Bernd Hagen aus Lustenau ist mit Gattin und Sohn Niklas unterwegs. “Wir wollten nach dem Lockdown einfach wieder einmal hierher kommen. Vor allem zum Friseur”, schmunzelt der großgewachsene Familienvater.

In der Hervis-Sportabteilung zeigt man sich gar nicht so unzufrieden. Die Kunden kaufen recht fleißigWinterbekleidung und überraschend viele Sachen für Skitouren. Das habe sicher damit zu tun, dass die Lifte noch nicht in Betrieb sein dürfen, spekuliert ein Verkäufer.

Die Cafes und Restaurants im Messpark waren zu. Nur zum Mitnehmen konnten die Kunden eine Leckerei erwerben. <span class="copyright">VN/Paulitsch</span>
Die Cafes und Restaurants im Messpark waren zu. Nur zum Mitnehmen konnten die Kunden eine Leckerei erwerben. VN/Paulitsch

Stichwort Ski fahren: Am Verkaufsstand für Saisonkarten bei der Montafon/Brandnertal-Card lässt gerade Tanja Maringgele (40) für sich und ihre Kinder Mariella (12) und Alexander (15) Skipässe ausstellen. “Wir kommen aus Lochau. Wir sind heute hier im Messepark, weil wir frei haben. Die Atmosphäre ist sehr angenehm”, erzählt die Mutter.

Mariella, Tanja und Alexandra Maringgele haben sich gerade Skipässe fürs Montafon und Brandnertal gekauft. <span class="copyright">VN/Paulitsch</span>
Mariella, Tanja und Alexandra Maringgele haben sich gerade Skipässe fürs Montafon und Brandnertal gekauft. VN/Paulitsch

Viele Securitys im Messepark

Messepark-Geschäftsführer Burkhard Dünser analysiert diesen besonderen 8. Dezember in seinem Büro. “Wir hatten heuer eigentlich zwei 8. Dezember, weil der Vortag ein Fenstertag war. An dem herrschte bei uns fast noch mehr Betrieb.” Klarerweise sei es dieses Jahr an diesem besonderen Einkaufstag durch Corona anders. “Die vielen Securitys setzen wir ein, um in dieser heiklen Situation alle vorgeschriebenen Maßnahmen zu überwachen. Wir wollen ein sicherer Ort sein.” Erwähnt haben möchte Dünser, dass der ganze Messepark mit einer hundertprozentigen Frischluftzufuhr versehen ist.

“Die vielen Securitys brauchen wir zur Kontrolle der vorgeschriebenen Maßnahmen.”

Burkhard Dünser, Geschäftsführer Messpark

Geduldige Juweliere

In der Dornbirner Innenstadt stellt sich die Situation in Bezug auf Menschenaufkommen ähnlich dar. Die Stadtgarage bietet am späteren Vormittag genügend freie Plätze, am Marktplatz und in der Marktstraße sind überschaubar viele Menschen unterwegs. Bei Juwelier und Optiker Rein sieht man die für einen 8. Dezember bescheidene Frequenz in der Innenstadt nicht so schlimm. “Zu uns kommen Leute mit speziellen Wünschen. Dafür brauchen sie nicht extra den 8. Dezember”, erzählt Juniorchef Philipp Molnar.” Geschmerzt hat natürlich der dreiwöchige Lockdown. “Unsere Kunden wollen ja vor allem Beratung im Geschäft, unsere Objekte probieren und angreifen. Das Internetgeschäft ist nicht das unsrige”, betont Eva Molnar. Mutter und Sohn geben sich zuversichtlich, dass in den Wochen vor Weihnachten noch einiges zu kompensieren sein wird.

Eva und Philipp Molnar vor ihrem Juweliergeschäft in der Dornbirner Innenstadt. Mama und Sohn lassen sich ihre Zuversicht nicht nehmen. <span class="copyright">VN/Paulitsch</span>
Eva und Philipp Molnar vor ihrem Juweliergeschäft in der Dornbirner Innenstadt. Mama und Sohn lassen sich ihre Zuversicht nicht nehmen. VN/Paulitsch