feldkirch Beinahe ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk hat der Groppaschrofen exakt eine Woche vor dem Heiligen Abend bekommen: Am vergangenen Donnerstag haben Bürgermeister Wolfgang Matt und der zuständige Stadtrat Rainer Keckeis die für 20 Jahre gültige Vereinbarung über das Naturwaldreservat „Goppaschrofen-Saminatal“ unterzeichnet.
Naturwaldreservate sind Waldflächen, die für die natürliche Entwicklung des Ökosystems Wald bestimmt sind und in denen jede Entnahme von Holz, sonstige forstliche Nutzung und anthropogene Beeinflussung unterbleibt. Naturwaldreservate sind ein Beitrag zur Erhaltung der natürlichen Entwicklung der biologischen Diversität. Die Jagd ist erlaubt – sogar notwendig, da die Reservate sonst Ruhezonen für Schalenwild darstellen können.
Naturwaldreservate in Österreich
In Österreich gibt es insgesamt 118 für das Naturwaldreservat-Programm relevante Waldgesellschaften in 22 Wuchsgebieten. Jede vorkommende Waldgesellschaft in diesen betreffenden Wuchsgebieten soll durch mindestens ein Reservat erfasst werden. Ziel ist dabei nicht die Konservierung des aktuellen Zustandes, sondern die Zulassung einer natürlichen Entwicklung. Aktuell gibt es österreichweit 192 Naturwaldreservate mit einer Waldfläche von insgesamt 8355 Hektar.
Vorarlberg beheimatet neun Naturwaldreservate mit einer Gesamtfläche von 237 Hektar. Das Naturwaldreservat „Goppaschrofen-Saminatal“ ist 67,48 Hektar groß und macht somit rund 30 Prozent des Anteils an Naturwaldreservaten in Vorarlberg aus. Für Bürgermeister Matt war die Unterschrift „selbstverständlich“, denn „gerade in Zeiten des Klimawandels ist dieser Vertrag ein klares Bekenntnis der Stadt Feldkirch zur Erhaltung des Ökosystems Wald“. Und auch Stadtrat Keckeis zeigte sich ob der getrockneten Tinte erfreut: „Als zuständigen Stadtrat freut es mich natürlich besonders, dass sich die Stadt dazu verpflichtet hat, über 67 Hektar Wald unberührt zu lassen und der Natur freien Lauf lässt.“