Sulzberg entlässt suspendierten Heimleiter

Im Gespräch mit dem Bürgermeister Quarantäneverletzungen eingestanden.
Sulzberg In die Ermittlungen rund um die Quarantäneverletzung durch den suspendierten Leiter des Altenwohnheims Sulzberg platzte die nächste Bombe. Der Heimleiter wurde entlassen, wie Bürgermeister Lukas Schrattenthaler der Bevölkerung auf der Website der Gemeinde mitteilte. Auf VN-Nachfrage bestätigte er diese Maßnahme. Laut dem Schreiben gab der nun ehemalige Heimleiter in einem Gespräch mit Schrattenthaler vollumfänglich zu, trotz Coronainfektion mehrmals im Heim gewesen zu sein, um dort zu arbeiten, und sich ganz bewusst über Anweisungen und gesetzliche Vorgaben im Zusammenhang mit der Covid-Schutzmaßnahmenverordnung hinweggesetzt zu haben. Der Entlassung liegt eine einstimmige Empfehlung des Gemeindevorstandes zugrunde.
Mangel an Vertrauen
Die Hoffnung, dass die laufenden Ermittlungen (die VN berichteten) zu einem guten Ende im Sinne des Heims und des Heimleiters führen, haben sich, bedauert Lukas Schrattenthaler in seiner virtuellen Botschaft, nicht erfüllt. Nach dem Gespräch mit dem Heimleiter sei klar gewesen, dass es schwierig werden würde, ihm in einem so sensiblen Bereich wieder das notwendige uneingeschränkte Vertrauen entgegenbringen zu können. „Die Entscheidung der Entlassung ist in hoher Verantwortung getroffen worden, um Mitarbeitende und den Standort keinem weiteren Risiko aussetzen zu müssen, und letztlich auch, um die Gemeinde allenfalls vor größerem Schaden zu bewahren“, heißt es weiter.
Viele Diskussionen
Es sei eine Entscheidung, die im besten Wissen und Gewissen getroffen wurde und die allen Beteiligten sehr schwergefallen sei. „Dass jetzt, zu diesem Zeitpunkt, eine Entscheidung wichtig war, steht für uns, für mich als Bürgermeister und den Gemeindevorstand, aber außer Frage“, betont Lukas Schrattenthaler. “ Er räumt ebenfalls ein, dass die vergangenen Wochen von vielen Diskussionen über Sinn und Unsinn der Covid-Bestimmungen sowie die Verträglichkeit der Suspendierung mit der Wertschätzung der hervorragenden Arbeit des Heimleiters geprägt waren. Gleichzeitig bittet er die Bevölkerung, „bei aller Kritik, die vielleicht in den nächsten Tagen kommt, bei allen Emotionen, die wieder einen Graben durch die Gemeinde ziehen können, doch auch Vertrauen zu haben“.
Während eine Suspendierung vom Gemeindevorstand abgesegnet werden muss, liegt eine Entlassung in der Verantwortung des Bürgermeisters. Wie die VN erfuhren, gab es am Tag des Gesprächs zwischen Bürgermeister und Heimleiter eine Gemeindevorstandssitzung, in der Lukas Schrattenthaler die Gemeinderäte über die Sachlage informierte. Diese sprachen sich schließlich einhellig für eine Entlassung aus.