Hörbranzer Faschingstradition seit 45 Jahren

Ein Rückblick in die Geschichte des Hörbranzer Faschingstreibens.
Hörbranz Mitte Februar 2021 wäre der Fasching zumindest laut Kalender an seinem Höhepunkt angelangt. Eigentlich sollten auch in Hörbranz Umzüge, Bälle, Kaffeekränzchen, Kindergartenbesuche und die Bürgermeisterabsetzung aktiv in das Ortsgeschehen eingebunden sein. Das amtierende Prinzenpaar, die Hörbranzer Raubritter, die Leiblachtaler Schalmeien und die Kindergarde wären in ihren Kostümen und mit ihren Programmen eifrig in Hörbranz und Umgebung unterwegs. Doch wie in allen anderen Bereichen verhindert Corona fast sämtliche Veranstaltungen.
45-jährige Tradition in Hörbranz
Trotzdem hält die große Hörbranzer Faschingsgilde das Vereinsleben, eingeschränkt, aber mit Herzblut am Laufen. Die Hörbranzer Narren engagieren sich dafür, um die 45-jährige Tradition und das Brauchtum in der Leiblachtalgemeinde zu erhalten.
1975 ging es los
1975 trafen sich Albert Giesinger und Parzellenbürgermeister Josef Hehle im Gasthof Rössle und beschlossen einen gemeinsamen Kinderfasching mit Rahmenprogramm am Dorfplatz für alle Hörbranzer Parzellen zu organisieren. Im Mai 1975 kam Sieglinde Schedler mit der Idee dazu, eine Garde zu gründen und diese auch mit Kostümen einzukleiden. Natürlich brauchte man ein Prinzenpaar dazu, und mit Albert Giesinger, Prinz Albert von Blechhaufen, und seiner Prinzessin Mäggi Mangold (Gögele) war das Erbprinzenpaar gefunden. Zum ersten Mal regierte ein Faschingsprinzenpaar in Hörbranz.
Faschingsgilde gegründet
1976 trafen sich Severin Sigg, Adolf Fessler, Albert Giesinger, Sieglinde Schedler, Merbod Breier, Josef Daum, Karl Bez, Ferdinand Fink, Werner Bentele, Dieter Puymann, Xaver Gorbach und Josef Hehle im „Bad Diezlings“ und hoben eine Hörbranzer Faschingsgilde offiziell aus der Taufe. Noch am gleichen Abend wurde die Gilde „Hörbranzer Raubritter“ genannt und der bisherige Bregenzer Faschingsruf „Ore – Ore“ wurde vom „Elferrat“ einstimmig durch „Ruggi Ruggi HOH“ abgelöst. Mit Ferdinand Fink, Prinz Ferdinand der I. von Gipsenstein und Stuckenputz, und seiner Prinzessin Leni war das erste Prinzenpaar der Hörbranzer Raubritter erkoren. Seit damals wird von den Raubrittern jedes Jahr ein Prinzenpaar ausgewählt.
Gründungsjahr der Schalmeien
1981 wurden die Schalmeien gegründet, diese begleiten das Prinzenpaar mit ihren einzigartigen Musikinstrumenten und kündigen deren Besuch musikalisch an. Seit dem Gründungsbeginn wurden unzählige Veranstaltungen besucht und die Faschingsgilde ist weit über das Leiblachtal hinaus ein gern gesehener Gast. Legendär waren die Besuche in der „Hölle“ in Wangen beim Badeball, aber auch der Auftritt in Innsbruck beim Akademieball, der Besuch des Salzburger Prinzenpaares im Schloss Mirabell, der närrische Frühschoppen in Doren und ein Gegenbesuch des Münchner Prinzenpaares samt Garde waren spezielle Ereignisse in der Vereinsgeschichte. Als einer der Ballhöhepunkte in der Region zählt der Raubritterball. Die Besuche in den Kindergärten, in Seniorenheimen und in der Lebenshilfe sowie die Schulschließungen sorgen immer wieder für besondere Momente in der Faschingszeit. Auch werden traditionell der Hörbranzer Kinderball und der Umzug in Hörbranz von den Raubrittern organisiert. Verstärkt wird die Faschingsgilde mit der Kindergarde.
In diesem Jahr muss die Hörbranzer Faschingsgilde pausieren. Die Planungen für die kommende närrische Zeit laufen bereits. Falls kurzfristig doch noch Besuche oder Auftritte möglich und erlaubt werden, wird natürlich versucht, wenigstens mit den Kindern ein wenig Fasching zu feiern. Bleibt zu hoffen, dass am 11.11 2021 um 20.11 wieder ein neues Prinzenpaar präsentiert werden kann. CHF




