Wie sich zwei Lehrerinnen riesig über den Schul-Restart freuen

Beate Seattine (46) und Daniela Reiter (32) können es kaum erwarten, ihre Schützlinge wieder zu unterrichten.
Dornbirn, Wolfurt “Da ist 100 Prozent Freude.” Wie aus der Pistole geschossen kommt die Antwort von Volksschullehrerin Beate Seattini auf die Frage, mit welchen Gefühlen sie dem Restart an den Schulen entgegenblickt. So ganz getrennt war Seattini von allen ihren Schützlingen zwar nicht. Sie arbeitete in der langen Zeit des Lockdowns auch als Betreuungslehrerin an der Schule, begegnete dort einigen ihrer Schützlinge. “Aber dass wir endlich wieder als ganze Klasse zusammenkommen, ist schon etwas anderes. Seit dem 23. Dezember des Vorjahres war das nicht mehr der Fall”, erzählt die erfahrene Pädagogin der Volksschule Dornbirn Edlach.
“Seit dem 23. Dezember des Vorjahres sehe ich meine Klasse wieder zum ersten Mal.”
Beate Seattini, Volksschullehrerin
Die ersten Amtshandlungen
Die ersten Amtshandlungen beim Wiedersehen mit ihren 21 Erstklässlern hat sie schon genau im Kopf. “Ich werde die Kinder herzlich begrüßen. Danach erkläre ich den Test und mache ihn anschließend mit ihnen. Ich werde ihnen auch nahebringen, wie das wäre, wenn jemand positiv ist, und vor allem dass das nicht so schlimm ist.” Seattini, selbst zweifache Mutter, stellt den Test nicht infrage. “Da geht es auch gar nicht um mich. Es geht darum, das zu tun, was der Gemeinschaft dient”, hat die Lehrerin eine klare Haltung.
Sie ist froh darüber, dass in ihrer Klasse die Eltern aller 21 Kinder keine Einwände gegen das Testen haben. “Leider hängt es es nicht nur von unserer Disziplin in der Schule ab, ob wir im Kampf gegen die Pandemie erfolgreich sein werden”, macht sich Beate Seattini auch Gedanken allgemeiner Natur.

Schüler haben Fernunterricht satt
Voller Vorfreude fühlt sich auch Mittelschullehrerin Daniela Reiter im Hinblick auf die Wiedereröffnung der Schule am Montag. Die Mathematik- und Geografielehrerin unterrichtet an der NMS Lustenau-Rheindorf. Sie musste feststellen: “Die Schülerinnen und Schüler haben keine Lust mehr auf Fernunterricht. Am Anfang war es für sie noch spannend und aufregend. Doch das ist verflogen. Es fehlt ihnen der direkte Kontakt in der Klasse, es fehlen ihnen die angreifbaren Bezugspersonen, so wie mir auch”, beschreibt Reiter die Situation.
“Die Schüler haben keine Lust mehr auf Fernunterricht. Der war anfangs spannend.”
Daniela Reiter, Mittelschullehrerin
Dabei habe sie die ganze Klaviatur der digitalen Möglichkeiten des Fernunterrichts bespielt. “Doch es hat sich alles erschöpft.”
Handicap Maske
Reiter, die auch Studenten bei ihren Praxiseinheiten betreut, macht nur die Vorstellung etwas bang, permanent einen Mund-Nasen-Schutz tragen zu müssen. Sie unterrichtet 30 Stunden die Woche. “An einem Tag unterrichte ich vom Morgen bis halb fünf am Nachmittag. Mit Maske wird das natürlich mühsam.” Doch dieses Handicap wiegt bei Weitem nicht so schwer, wie keinen Präsenzunterricht mit ihren Schülern haben zu dürfen.