Abbruch des alten Harder Bahnhofs im März

Harder Bahnhofs-Mosaike nicht zu retten – neue Bahnhaltestelle nimmt Gestalt an.
HARD Die Fortschritte beim Bau der neuen Bahnhaltestelle in Hard sind deutlich sichtbar. Nicht mehr lange sichtbar bleiben werden hingegen die bunten Mosaike am alten Bahnhofsgebäude. Ein Ausbau aus der Wand wäre sehr kostspielig und unsicher, es gibt auch keine Ersatzfläche für die einst von Rudolf Tronje Hagen geschaffenen Werbebotschaften für Hard.
„Willkommen in Hard am Bodensee“ und „Ferienort Hard am Bodensee“ steht an der Fassade des alten Bahnhofs zu lesen. Dazu gibt es farbenfrohe Mosaike aus speziell angefertigten Kacheln. Die Marktgemeinde beabsichtigte eigentlich, diese besonderen Dokumente des einst bei der „Vorarlberger Grafik“ in Hard erfolgreichen Werbegrafikers Rudolf T. Hagen zu sichern. Inzwischen wurde auch nach Interessenten gesucht, die den Ausbau auf eigene Kosten übernehmen würden. Der Aufwand wird auf rund 15.000 Euro geschätzt.
Keine freie Wand
„Es gab einige Anfragen, aber die Interessenten hatten weder das Geld noch eine geeignete Fläche für die großen Mosaike.“ Das berichtete Ing. Norbert Kalb vom Amt der Marktgemeinde. Es meldete sich auch ein inzwischen pensionierter Fachmann, der einst als Lehrling mitgeholfen hatte, die bunten Kacheln am Bahnhofsgebäude zu verlegen. „Er hat gleich gemeint, dass ein Abnehmen einzelner Stücke wohl schwierig sein dürfte. Er hat es dennoch mit Unterstützung des Harder Bauhofes versucht, musste aber gleich aufgeben: Die Kacheln zerbrachen sofort.“
Einzige kostspielige Möglichkeit wäre, die vor Jahrzehnten aufgebrachten Wandbilder am Stück unter einer schützenden Gipsschicht vorsichtig abzulösen. Eine Garantie für einen Erfolg gibt es aber nicht. Allerdings kennt bisher niemand eine freie Wand zur Aufnahme der Objekte. Und Hard verfügt aktuell über keine übrigen Mittel für solch unsichere Experimente.
Mobilitätsdrehscheibe
Die neue Haltestelle Hard-Fußach wird zu einer zeitgemäßen Mobilitätsdrehscheibe ausgebaut. Bereits jetzt wird der Bahnhof auch vom Landbus Unterland angefahren, die Linien sind auf den Fahrplan der Bahn abgestimmt und fahren sowohl Richtung Bregenz als auch Richtung Lustenau. Die neue Bahnhaltestelle Hard-Fußach soll gemeinsam mit der neuen Haltestelle Lauterach West bis Ende 2022 in Betrieb gehen.
Bis dahin gehört auch das Umfeld entsprechend gestaltet, wozu auch eine bessere Bahnunterführung für Fußgänger und Radfahrer gehört. Deshalb wird im März der Bahnhof aus der k. k. Zeit abgebrochen. Das mehrfach umgestaltete Objekt wurde zwar mit der Eröffnung der Bahnverbindung in die Schweiz anno 1872 errichtet, hatte aber längst nichts mehr vom ursprünglichen Charme alter Bahnhofsgebäude. AJK

Einst sollten Bahnfahrer freundlich im „Ferienort Hard“ begrüßt werden.


Die Haltestelle hieß bereits seit 1872 „Hard-Fußach“.