Feldkirch, Rankweil, Götzis Evelyn Brandt war die erste Erwachsenenbildnerin in Vorarlberg, die Schreibwerkstätten in den Volkshochschulen angeboten hat. Die Schreibbewegung war damals in Österreich und überhaupt im deutschsprachigen Raum noch jung und ziemlich unbekannt. Brandt war überzeugt davon, dass in der modernen Erwachsenenbildung dem Schreiben von Geschichten und Gedichten sowie grundsätzlich der Literaturvermittlung der gleiche Stellenwert zukommen sollte wie anderen Kreativkursen. Singen, Tanzen, Gitarre spielen, Trommeln, Malen, Töpfern, Fotografieren waren etablierte Unterrichtsfächer, nur für das Kreative Schreiben gab es noch kein Angebot.
Seminarmodell für Schreiben
So entwickelte die Schreibdidaktikerin im Jahr 2001 ein Seminarmodell mit unterschiedlichen Formaten für Kreatives, Biografisches und Literarisches Schreiben. Seither bieten ihre Kurse die Volkshochschulen in Rankweil und Götzis an. Die nächsten Schreibwerkstätten beginnen im April. Wegen dem unsicheren Verlauf der Pandemie finden sie weiterhin digital statt. „Viele vermissen beim Online-Schreiben die Energie und Dynamik in der Gruppe“, sagt Brandt. „Die Schreiblust ist aber so groß, dass sie das Beste aus der virtuellen Atmosphäre herausholen.“ Für manche Teilnehmer mit langen Anfahrtswegen ist das Schreiben daheim zudem einfach und praktisch.
Schreibziele
Neben den spezifischen Inhalten stehen in allen Schreibseminaren diese Schwerpunkte im Mittelpunkt: das Vermitteln des Handschreibwerks, Stiltipps, stimulierende Schreibimpulse, das Experimentieren mit verschiedenen Textsorten, mit Prosa und Lyrik. Schreiben verstehen die Kursteilnehmer als kreative Kraftquelle, als individuelles Ausdrucksmittel, als Spaß und Austausch, als ästhetische Bildung und als Schlüsselqualifikation für Beruf und Studium. BRA