Etwas Normalität mit vielen Auflagen

Heute startet die Modellregion Vorarlberg. Mit Masken, Coronatests und Abstand versucht Vorarlberg erste Öffnungsschritte.
Schwarzach Die Tische sind geputzt, die Gläser eingeräumt, der Zapfhahn betriebsbereit. Auch die Karten für die Gästeregistrierung mit dem QR-Code liegen schon auf dem Tisch der Löwenbar in Hohenems. Thomas Khüny und Belinda Hintermaier sind gerüstet. „Wir sind froh, dass es nach viereinhalb Monaten Pause wieder losgeht. Es ist gut für alle. Den Leuten fehlt einfach etwas“, freut sich Khüny. Die Löwenbar gehört zu einer Minderheit: Nur 31 Prozent von 654 befragten Vorarlberger Gastronomiebetrieben erklären in einer Umfrage der Wirtschaftskammer, dass sie aufsperren. 39 Prozent lassen fix zu, 30 Prozent wissen es noch nicht.

Die Gastronomie ist einer von mehreren Bereichen, die ab heute, Montag, öffnen dürfen. Der Kulturbetrieb darf ebenfalls starten, kämpft wie die Gastro jedoch mit der Ausgangsbeschränkung ab 20 Uhr (siehe Seite D4). Dem Veranstaltungssektor geht es ähnlich, am Dienstag ist in der Bludenzer Remise aber schon ein Konzert geplant. Im Kinder- und Jugendsektor werden außerschulische Aktivitäten ohne Körperkontakt möglich. Auch Jugendarbeit und Selbsthilfegruppen gehen wieder los. Für alles gilt eine Testpflicht in unterschiedlichen Ausprägungen: Während in der Gastronomie nur Coronatests aus der Teststraße erlaubt sind, können die anderen Sparten auch mit einem Selbsttest besucht werden. Der gilt jedoch nur 24 Stunden und muss online registriert werden. Masken- und Abstandsregeln sowie eine Registrierungspflicht begleiten die Öffnungsschritte.
Dass viele Gastronomen geschlossen halten, begründen sie mit der fehlenden Wirtschaftlichkeit. Auch Thomas Khüny ist noch nicht sicher, ob es sich rechnet. „Wir haben wegen der Abstandsregel 25 Plätze weniger, und unser Hauptgeschäft ist eigentlich am Abend.“ Dennoch sei es wichtig, dass es jetzt losgehen kann. Ein Vorteil sei die Lage: Im angrenzenden Löwensaal befindet sich eine von über 100 Teststationen im Land. „Diese Woche haben wir jedenfalls schon viele Reservierungen.“
Kontrollieren muss der Betreiber. In der Kammerumfrage kritisieren das viele Unternehmer; sie wollen nicht Polizei spielen. Auch Khüny sagt: „Das ist eigentlich nicht unsere Aufgabe.“ Aber natürlich werde er es tun, und zwar schon heute beim großen Opening, um 10 Uhr geht es los. Sperrstunde 19.55 Uhr, bleiben noch fünf Minuten für die Heimfahrt.




