Staffelübergabe im Feministischen Salon in Bregenz

Vorarlberg / 30.03.2021 • 16:52 Uhr
Ursula Hillbrand.<span class="copyright">Fatima Lopez-Alva</span>
Ursula Hillbrand.Fatima Lopez-Alva

Ein Treffpunkt für starke Frauen in Bregenz und im digitalen Raum.

Bregenz Im Mai 2018 wurde der Feministische Salon in Anlehnung an die etablierten Bregenzer Salon­abende von den Initiatorinnen Ursula Hillbrand, Sandra Schoch und Stephanie Gräve ins Leben gerufen. In einem Resonanzraum mit Frauen verschiedenen Alters werden drei- bis viermal im Jahr konkrete Lebensmodelle zur frauengerechten Gestaltung der eigenen Umgebung sowie der Gesellschaft diskutiert, geplant und umgesetzt. Erfahrenere Frauen teilen ihr Wissen mit angehenden weiblichen Führungskräften, und umgekehrt.

Digital und international

Seit dem Frühjahr 2020 finden die Salonabende im digitalen Raum statt, was eine Teilnahme von Frauen aus nah und fern ermöglicht. So traten kürzlich zum zehnten Mal Frauen aus Brüssel, Hamburg, verschiedenen Regionen Österreichs sowie Vorarlbergs in einen regen Austausch.

Sandra Schoch übergab

Die Überwindung der physischen Distanz wurde von den Juristinnen Ursula Hillbrand und Danijela Racic mit innovativen Dialogformaten gemeistert. Sandra Schoch übergab ihre Mitgliedschaft im Organisationsteam an die Gründerin von Juvenilia Innsbruck (Verein für Frauenrechte und Besserstellung von Frauen) Danijela Racic, um einerseits ihre politische Tätigkeit von der ehrenamtlichen zu trennen und andererseits einer jungen Frau die Möglichkeit der aktiven Mitarbeit in einem dynamischen Team zu ermöglichen. „Es war ein großer Herzenswunsch meinerseits, diesen Salon auf die Füße zu stellen. Es ging dabei um einen Ort, der feministische Frauen in Vorarlberg zusammenführt und eine stärkende Resonanz für alle schafft“, so Schoch.

Suche nach neuen Wegen

Befragt zu ihrer Motivation anlässlich des 10. Feministischen Salons meinte die Intendantin des Landestheaters Stephanie Gräve: „Wir sollten uns 2021 nicht mehr fragen müssen, warum unsere Gesellschaft immer noch männerdominiert ist. Warum Frauen immer noch im Verhältnis schlechter verdienen, schlechtere Aufstiegschancen haben. Warum es immer noch selbstverständlich ist, dass Frauen Hausarbeit und Kinderbetreuung zum größeren Teil übernehmen. Warum die Zahl der Femizide in Österreich so entsetzlich hoch ist. Warum Frauen in der Pandemie so viele Zusatzaufgaben und zusätzliche Verantwortung übernehmen, aber im Großen und Ganzen doch aller Voraussicht nach als Verliererinnen aus der Krise hervorgehen werden. Weil die männliche Dominanz ungebrochen ist, die männlichen Netzwerke stärker sind.“

„Um denen etwas entgegenzusetzen, muss es einen Ort wie den Feministischen Salon geben. Zum Austausch und zur Analyse des Status quo, zur gegenseitigen Stärkung und für die Suche nach neuen Wegen. Denn Veränderung tut dringend not“, so Gräve. SIE

Sandra Schoch.
Sandra Schoch.
Stephanie Gräve.
Stephanie Gräve.
Die Salonabende fanden digital statt und wurden so internationaler.<span class="copyright">SIE/4</span>
Die Salonabende fanden digital statt und wurden so internationaler.SIE/4

Weitere Treffen des Feministischen Salons finden Ende Mai und im Oktober statt. Infos unter www.salonhosting.at