Eine große Philosophin im Alten Hallenbad

Vorarlberg / 19.04.2021 • 16:16 Uhr
„Hannah Arendt. Das Geländer.“ des walktanztheaters feiert diesen Samstag Premiere.<span class="copyright">Sarah Mistura/Studio Haesel</span>
„Hannah Arendt. Das Geländer.“ des walktanztheaters feiert diesen Samstag Premiere.Sarah Mistura/Studio Haesel

walktanztheater feiert 20-Jähriges mit Stück über„Hannah Arendt“.

Feldkirch Die Denkerin Hannah Arendt zählt zu den Schlüsselfiguren der internationalen Geistesgeschichte des 20. Jahrhunderts. In sieben Bildern führt das Jubiläumsstück des walktanztheaters durch Denken und Werk der großen Philosophin und Politikwissenschaftlerin, verbindet Tanz, Clownerie und Theater zu einer sinnlichen Annäherung und gibt den vielen Facetten ihres Schreibens und Verstehens umfassend Raum. Nach mehrmaliger Verschiebung findet nun am 24. April im Alten Hallenbad die Premiere von „Hannah Arendt. Ohne Geländer.“ statt.

„Hannah Arendt. Das Geländer.“ des walktanztheaters feiert diesen Samstag Premiere.<span class="copyright">Sarah Mistura/Studio Haesel</span>
„Hannah Arendt. Das Geländer.“ des walktanztheaters feiert diesen Samstag Premiere.Sarah Mistura/Studio Haesel

Mahnung und Hoffnung zugleich

Die deutsche Jüdin Hannah Arendt, die Philosophie in Marburg, Freiburg und Heidelberg studierte, floh 1933 im Alter von 26 Jahren aus Nazi-Deutschland und emigrierte über die Tschechoslowakei, Italien und die Schweiz zunächst nach Frankreich, später in die USA. Dort lehrte sie politische Theorie an renommierten Universitäten und verfasste als Publizistin zahlreiche Schriften, darunter „Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft“, eine Untersuchung der historischen Entstehung und der gemeinsamen politischen Merkmale von Nationalsozialismus und Stalinismus und heute ein Standardwerk der Totalitarismusforschung, sowie ihren umstrittenen Prozessbericht über Eichmann in Jerusalem.

„Hannah Arendt. Das Geländer.“ des walktanztheaters feiert diesen Samstag Premiere.<span class="copyright">Sarah Mistura/Studio Haesel</span>
„Hannah Arendt. Das Geländer.“ des walktanztheaters feiert diesen Samstag Premiere.Sarah Mistura/Studio Haesel

Auch heute, 45 Jahre nach ihrem Tod, polarisieren ihre Ideen, Gedanken und Urteile. In einer nicht zuletzt durch die Corona-
Pandemie global in die Krise gestürzten Welt, in der uns die Fragilität von Gesundheitssystemen, Volkswirtschaften, Demokratien und freiheitlichen Grundwerten
in einem Stresstest nie zuvor dagewesenen Ausmaßes vor Augen geführt wird, sind Arendts Mut im Denken und Urteilen, ihr unbedingter Wille zum Verstehen, ihre leidenschaftlichen Plädoyers für Freiheit, Pluralität und die genuin menschliche Fähigkeit des Neu-Anfangens Mahnung und Hoffnung zugleich.

Premiere: Samstag, 24. April, 18 Uhr (ausverkauft); weitere Vorstellungen um 11 Uhr: 25. April, 2. Mai; Vorstellungen um 18 Uhr: 27., 28., 20. April, 1. Mai im Alten Hallenbad.