Räder um das Zentrum im Trockenen parken

Vorarlberg / 26.04.2021 • 18:10 Uhr
Um die Fahrradstellplätze an der Mauer der Kirche St. Martin am Marktplatz zu überdachen, braucht es das Okay von Kirche und Denkmalamt.<span class="copyright">VN-pes</span>
Um die Fahrradstellplätze an der Mauer der Kirche St. Martin am Marktplatz zu überdachen, braucht es das Okay von Kirche und Denkmalamt.VN-pes

Stadtvertretung Dornbirn für mehr überdachte Fahrradstellplätze.

Dornbirn Die Fahrradinfrastruktur in Dornbirn verbessern, das wollen die Stadtvertreter aller Fraktionen, wie in der jüngsten Sitzung des Gremiums im Kulturhaus klar wurde. Deshalb hatten die Grünen einen Antrag eingebracht, überdachte Fahrradständer an der Kirche St. Martin und an der VS Schoren zu errichten. Zumindest für den Anfang, „natürlich gibt es einen noch größeren Bedarf“, wie Umweltstadträtin Juliane Alton für ihre Fraktion erklärte.

Kein Widerstand kam denn auch, als die Volkspartei in Person von Stadtentwicklungsstadtrat Julian Fässler noch weitere Vorschläge für überdachte Fahrradparklätze einbrachte. Und zwar je einen vom Bahnhof, von der Stadtstraße bezwiehungsweise dem Rathaus und vom Hatlerdorf her kommend. Bereits bis Mai sollen demnach diese Varianten dem Stadt- und Verkehrsplanungsausschuss vorgelegt werden. Fässler kündigte zudem an, dass nach Gesprächen mit den ÖBB die Abstellplätze am Bahnhof aufgestockt würden, wo Vizebürgermeister Markus Fäßler (SP), vor allem auf der Rohrbacher Seite, Bedarf sah.

Überdachung an der Kirche fraglich

Schwer machte es sich das Stadtparlament nur mit der Entscheidung über die Überdachung der Fahrradbügel an der Kirche St. Martin. Diese, direkt vor der Südseite der Kirche im Durchgang vom Roten Haus zum Kirchpark angebracht, bräuchten nur noch ein Dach. Der Grund gehört aber der Kirche, auch das Denkmalamt hätte bei einem solchen Vorhaben direkt an der Mauer des denkmalgeschützten Bauwerks ein gewichtiges Wort mitzureden. Auf ein weiteres Problem wies Bürgermeisterin Andrea Kaufmann hin: „Wir haben mit der Kirche eine Vereinbarung über den Umbau des Kirchparks geschlossen. Darin sind nur nicht überdachte Fahrradstellplätze vorgesehen“. Diese Vereinbarung zu ändern, würde einen langen Gang durch kirchliche Gremien bedeuten.

Der Stadtverwaltung den Auftrag für einen Entwurf von Stellplätzen zu erteilen, den sie ohne das Okay von Kirche und Denkmalamt gar nicht umsetzen kann, hielt die Volkspartei für nicht sinnvoll und verweigerte dem die Zustimmung. „Überdachte Stellplätze passen nicht zum Baukörper und von der Pfarre über die Diözese zum Denkmalamt ist es ein weiter Weg“, erklärte zudem Julian Fässler.

Die Grünen und die Mehrheit der Stadtvertretung wollen es trotzdem versuchen. Die Stellplätze südlich der VS Schoren erhielten außerdem die einstimmige Zustimmung der Stadtvertretung. Ebenso der Antrag der ÖVP mit dem Zusatz, einen anderen Standort für überdachte Fahrradabstellplätze im Bereich des Kirchparks zu finden. VN-pes

„In unserer Vereinbarung mit der Kirche sind nur nicht überdachte Stellplätze vorgesehen.“