Blütenpracht, die nicht nur Blicke anzieht

VN-Gartenserie: Obstbäume und -sträucher bereiten eine reiche Ernte und sind bedeutsam für das Ökosystem, weiß Renate Moosbrugger.
Wolfurt Im Garten von Renate Moosbrugger blüht es nicht nur üppig, es summt auch gehörig. Die Wolfurterin hat das, was landläufig als der „grüne Daumen“ bezeichnet wird. Entsprechend prächtig und vielfältig präsentiert sich ihr Garten, in dem gerade die Obstblüte in vollem Gange ist. Discovery, Boskoop, Topaz – über 20 Obstbäume verschiedener Sorten wachsen in ihrem Garten und stehen derzeit in voller Pracht. Ein Paradies für heimische Bienen, die die Blüten bestäuben, damit sich aus jeder eine Frucht ausbildet. „Man kann mit kleinen Maßnahmen sehr viel bewirken. Umwelt- und Artenschutz findet direkt vor der eigenen Haustür statt“, ist die 56-Jährige überzeugt. Als Dünger für die Bäume verwendet die Obmann-Stellvertreterin des Verbandes Obst- & Gartenkultur Vorarlberg (OGV) am liebsten Komposterde, Holzasche und Steinmehl. Da vitale und robuste Pflanzen auf gesunden Böden gedeihen, achtet sie auf ein intaktes Bodenleben und fördert dies mit Mulchmaterial wie angetrocknetem Rasenschnitt oder Strukturmaterial wie Heu. „Rindenmulch eignet sich nicht so gut, da er dem Boden Stickstoff raubt, auf den die Bäume angewiesen sind“, erklärt Moosbrugger.


Neben Apfel-, Birnen-, Pfirsich- und Marillenbaum fühlen sich Insekten, Vögel und Co. auch in der Wildhecke mit Sanddorn-, Himbeer-, oder Quittenstrauch wohl. Mit einem besonders positiven Nebeneffekt: „Heimische Nützlinge wie Marienkäfer, Florfliegen oder Vögel halten Schädlinge wie zum Beispiel Läuse in Schach, ohne dass man auf Chemie zurückgreifen muss.“ Für den richtigen Schnitt der Obstbäume und -sträucher, der üblicherweise in der Winterruhe durchgeführt werden sollte, empfiehlt die zertifizierte Baumwärterin einen Schnittkurs beim Obst- und Gartenbauverein.
Voraussetzung für das Pflanzen der Obstbäume ist ein nicht gefrorener Boden. Das Pflanzloch sollte etwa zwei Mal so groß ausgehoben werden wie das vorhandene Wurzelwerk, mindestens jedoch einen Durchmesser von 50 cm haben und 30 cm tief sein. Die neu bildenden Wurzeln sollten sich gut in die frische Pflanzenerde einwachsen können.


Vielfalt statt Monotonie
Am liebsten ist der Wolfurterin das Naturbelassene an einem Garten. Der naturnahe Garten ist nicht nur ein ökologisches Eldorado für die heimische Flora und Fauna, sondern auch für Menschen ein wertvoller Lebensraum. Der Vielfalt und der Fantasie sind bei der Gestaltung kaum Grenzen gesetzt. Für die passionierte Gärtnerin gibt es nichts Schöneres als den Duft, wenn alles blüht, die Freude darüber, etwas Eigenes geschaffen zu haben und bei der Ernte aus dem Vollen schöpfen zu können. Obstsäfte, Liköre und Marmeladen sind nur einige Beispiele für Produkte, die Renate Moosbrugger aus ihren Schätzen im Garten selbst herstellt: „Das naturnahe Gärtnern schont nicht nur die Umwelt, sondern ermöglicht auch eine teilweise Selbstversorgung“, bringt sie die Vorteile auf den Punkt.
Weitere Informationen zur Gestaltung eines naturnahen Gartens auf der Website des Verbands für Obst- und Gartenkultur www.ogv.at.


