Gute Lösungen für Ersatz des Lern- und Sprachraums Rankweil in Sicht

Vorarlberg / 04.05.2021 • 19:00 Uhr
Gute Lösungen für Ersatz des Lern- und Sprachraums Rankweil in Sicht
Schullandesrätin Barbara Schöbi-Fink mit Schülern des Lern- und Sprachraums Rankweil. Sie erhielt Briefe und Zeichnungen. MÜLLER

Neben Schlins wird auch die MS Klaus Schüler der bald schließenden Bildungsstätte aufnehmen.

Bregenz Der Sprach- und Lernraum Rankweil ist ein wunderbarer Lernort für besondere Schüler. Kinder, die sich an anderen Schulen mit anderen Gruppen schwertaten, mit Lernproblemen zu kämpfen hatten, finden dort einen idealen Ort für ihre schulische und persönliche Entwicklung. Die Ausrichtung der Bildungsstätte basiert auf der Philosophie von Russ-Preis-Trägerin Maria Summer. Ihr Leitbild: Jedes Kind ist etwas unverwechselbar Kostbares und verdient die beste Förderung seiner individuellen Schätze.

Mit Ende dieses Schuljahres wird der Standort in Rankweil geschlossen – vn.at berichtete. Ein harter Schlag für die Kinder und deren Eltern, zumal die Information aus deren Sicht sehr spät kam und sie sich nun bereits fürs kommende Schuljahr mit einer völlig neuen Situation auseinandersetzen müssen. Der Großteil der derzeit 28 Schülerinnen und Schüler soll nun in Volks- und Mittelschulklassen an der Landesschule Jupident wechseln, für einige andere werden Lösungen in wohnortnahen Mittelschulen und Sonderschulen gesucht.

Sabine Müller mit den Illustrationen der Kinder. Mittlerweile ist eine gewisse Zuversicht eingekehrt, dass die Zukunft gut wird. <span class="copyright">VN/Hämmerle</span>
Sabine Müller mit den Illustrationen der Kinder. Mittlerweile ist eine gewisse Zuversicht eingekehrt, dass die Zukunft gut wird. VN/Hämmerle

Nach Schock nun Zuversicht

Der anfängliche Schock hat sich zwischenzeitlich in Zuversicht verwandelt. Für die Schülerinnen und Schüler soll es künftig nämlich nicht nur die Landesschule Jupident in Schlins als Ersatzort geben, sondern auch alternative Heimstätten im Vorderland. „Die Mittelschule Klaus steht als eine dieser Heimstätten für eine Kleingruppe von vier bis sechs Schüler fest, für einzelne andere Schüler suchen wir noch Schulen nahe deren Wohnort“, kündigt Christian Kompatscher (56), Landesschulinspektor für Sonderpädagogik, an.

Wir lassen uns auf dieses Angebot ein und sind zuversichtlich, im regulären Schulsystem Fuß zu fassen.”

Sabine Müller, Sprecherin Lern- und Sprachraum Rankweil

Mit diesem Ergebnis nach intensiven Gesprächen mit der Bildungsdirektion kann Sabine Müller (42), Elternsprecherin des Sprach- und Lernraums Rankweil, leben. „Wir lassen uns auf dieses Abenteuer ein und sind zuversichtlich, dass wir im regulären Schulsystem Fuß fassen“, kommentiert Müller die Neuausrichtung.

Angebote im ganzen Land

„Wir wollen künftig gute Angebote für Schüler mit besonderem Betreuungsbedarf im ganzen Land schaffen“, skizziert Schullandesrätin Barbara Schöbi-Fink (60) die Strategie und betont die Bedeutung dieses Angebots im Rahmen der Landesschulen. Der Sprach- und Lernraum Rankweil stand schulrechtlich auf wackeligen Beinen, in einem Graubereich zwischen privatem Hausunterricht und öffentlichem Schulbetrieb. Das war auch der Grund für die Schließung der Bildungsstätte in Rankweil.

Vom Land werden indes dieselben Ressourcen an Personal und Ausstattung zugesichert, wie es sie derzeit in Rankweil gibt.

Es wird eine Herausforderung

Im Landhaus überreichten kürzlich Schüler und Eltern des Sprach- und Lernraums Schullandesrätin Schöbi-Fink Briefe und Zeichnungen mit ihren Wünschen an ihre künftige Schule. Christian Kompatscher zeigt sich zuversichtlich, die Seele des Lern- und Sprachraums Rankweil in das neue Umfeld verpflanzen zu können.

„Ich habe bei den Gesprächen einen großen Respekt und eine hohe Wertschätzung von Eltern und Pädagogen gegenüber den Kindern gespürt.  Natürlich wird es eine nicht kleine Herausforderung, die Kinder mit ihren besonderen Bedürfnissen in die Regelschulen zu integrieren. Aber in Klaus spüre ich bei allen offenen Fragen eine große Bereitschaft, diese Herausforderung anzunehmen.“