Feldkirch: Café Feurstein sucht jetzt Pächter

Traditionskaffeehaus in Feldkirch ist ausgeschrieben: Gastronomen können Konzepte für den Weiterbetrieb vorlegen.
Feldkirch Seit Dezember 2019 sind die Türen des traditionsreichen Café Feurstein in der Feldkircher Innenstadt geschlossen. Um die Nachnutzung des seit 1949 bestehenden Kaffeehauses war es in den vergangenen Monaten immer wieder zu öffentlichen Debatten gekommen. Der Grund: Das Bundesdenkmalamt (BDA) will das Lokal in der Schlossergasse 1 samt dem Mobiliar dauerhaft unter Schutz stellen, was die Stadt Feldkirch als Eigentümerin des Gebäudes unter Bürgermeister Wolfgang Matt (ÖVP) verhindern will. Das Verfahren zur dauerhaften Unterschutzstellung des Inventars läuft noch, es ist nicht auszuschließen, dass sich am Schluss das Bundesverwaltungsgericht mit dem Fall beschäftigen und das letzte Wort haben wird.


Trotzdem ist nun Bewegung in die Causa Café Feurstein gekommen: Nachdem Bürgermeister Matt vor Kurzem in einer Aussendung die Ausschreibung ankündigte, sind die Räumlichkeiten des Kaffeehauses nun auf der Russmedia-Immobilienplattform Ländleimmo zu finden. Die Anzeige der 133 Quadratmeter großen Immobilie richtet sich an „ernsthaft interessierte“ Bewerberinnen und Bewerber zum Betrieb eines Kaffeehauses bzw. Gastronomiebetriebs. Potenzielle Pächter werden ersucht, ein Betriebs-, Sanierungs- und Finanzierungskonzept zu übermitteln. Das Gesamtkonzept könne sowohl Sanierungsvorschläge durch den Bewerber selbst als auch durch die Stadt Feldkirch beinhalten. Ebenso sei eine gemeinsame Sanierung möglich. Weiters, so schreibt die Abteilung Vermögensverwaltung, wird um einen Bestandzinsvorschlag sowie um Angabe der gewünschten Vertragslaufzeit ersucht. Ursprünglich wollte die Stadt einen auf nur drei Jahre befristeten Vertrag anbieten. Finanz- und Wirtschaftsstadtrat Benedikt König teilte unlängst in einer Aussendung mit, dass ein „längerfristiges Nutzungskonzept über beispielsweise 10 bis 15 Jahre“ vorstellbar sei.

Dezidiert wird in der Ausschreibung darauf hingewiesen, dass das in den Räumlichkeiten befindliche Inventar bzw. Mobiliar aus den 1950ern unter einstweiligem Denkmalschutz steht und die Stadt nicht Eigentümerin der Einrichtung sei. Ein Übereinkommen zum Inventar müsse mit der Eigentümerin selbst hergestellt werden, ebenso sei die Unterschutzstellung des BDA zu berücksichtigen.
Neos ziehen Antrag zurück
Die Feldkircher Neos werden ihren Antrag für die Stadtvertretungssitzung am 18. Mai, der auf eine Ausschreibung des Cafés abgezielt hat, nun zurückziehen. „Dass der Antrag eine sichere Mehrheit in der Stadtvertretung erzielt hätte, das wissen wir aus den Gesprächen mit den anderen Parteien. Offensichtlich ist durch unseren Antrag endlich Bewegung in die Sache gekommen. Unser Ziel ist erreicht – das freut uns“, so Stadtrat Georg Oberndorfer.




