VN-Gartenserie: So wird der Balkon zum Bienenparadies

Biodiversität lässt sich auch auf kleinem Raum fördern. Die VN zeigen, mit welchen Pflanzen das Buffet für Bienen eröffnet wird.
Feldkirch Wild- und Honigbienen sind die wichtigsten Bestäuber auf unserem Planeten. Ein Drittel der weltweiten Nahrungsproduktion hängt direkt oder indirekt von der Arbeit der Bienen ab. In den vergangenen Jahrzehnten nahm die Population weltweit aber rapide ab. Wenn Bienen als Bestäuber fehlen, fehlt uns die Nahrungsgrundlage und die Auswirkungen auf das ökologische Gleichgewicht der Erde sind immens. Um Bienen und andere Insekten zu fördern, braucht es nicht immer einen großen Garten. Auch auf engem Raum können dringend benötigte Nahrungsquellen für die fleißigen Insekten geboten werden.

Häufig verwendete Balkonpflanzen wie Geranien oder Petunien sind zwar dekorativ, allerdings für Bienen nutzlos, da deren Blüten kaum Nektar oder Pollen bieten. Wer den Balkon bienenfreundlich gestalten möchte, sollte auf drei Regeln achten: Erstens sollten vor allem Pflanzen verwendet werden, deren Blüten nicht gefüllt sind.
Vielfalt statt Monotonie
Zweitens sollte auf Sortenvielfalt geachtet werden, um Blütenbesuchern eine reichhaltige Auswahl an Nahrungsquellen zu bieten. Viele Wildbienenarten fliegen nur bestimmte Pflanzen an. Es gilt daher: Je vielfältiger das Pflanzenangebot ist, desto besser für die Bienen. Drittens sollten früh- und spätblühende Pflanzen – am besten mehrjährige – kombiniert werden, damit die schwarz-gelben Tierchen das ganze Jahr über Nahrung finden.


Neben den klassischen Balkonkästen eigenen sich auch verschieden große Gefäße, die als „Biodiversitäts-Topf“ individuell gestaltet werden können. Je größer das Volumen des Gefäßes, desto besser für Wurzelwachstum und Nährstoffversorgung. „Bei der Erde sollte darauf geachtet werden, dass sie genügend Nährstoffe enthält“, rät Ursula Kopf von der Gärtnerei Augarten Kopf in Frastanz zum Beispiel zur Vorarlberger Gärtner-Erde.


Als bienenfreundliche Pflanzenkomposition empfiehlt die Gärtnerin etwa Ziersalbei, Lavendel, Bienensalbei kombiniert mit Rotblättrigem Gelben Klee und Peruanischem Sauerklee. „Die Kleesorten mit ihren Blüten sind nicht nur für Bienen ein gefundenes Fressen, sondern verfeinern auch Salate, Saucen oder Süßspeisen“, weiß Kopf. Andere Kräuter wie Thymian, Schnittlauch oder Minze blühen reich und locken viele Nützlinge an. Der Bienensalbei, die Blume des Jahres 2021, ist für Menschen zwar nicht essbar, besticht aber durch eine satte Farbe und lockt, wie der Name bereits verrät, mit seinem herrlichen Duft Bienen, Hummeln, Schwebfliegen und Schmetterlinge magnetisch an.
Bienenfreundliche Balkonpflanzen (Auswahl)
Lavendel, Margerite, Vanilleblume, Clematis, Glockenblume, Verbene, Klee, Bidens, Mehlsalbei, Bienensalbei, Küchenkräuter (Rosmarin, Salbei, Kapuzinerkresse, Minze, …), Schneeheide, Löwenmäulchen, Portulakröschen, Astern, Rittersporn.