Vorarlberg, St. Gallen und die Pläne für den grenzüberschreitenden Öffi-Verkehr

Vorarlberg / 19.05.2021 • 19:45 Uhr
Vorarlberg, St. Gallen und die Pläne für den grenzüberschreitenden Öffi-Verkehr
Die Südschleife von Lustenau nach Dornbirn zählt zu den bemerkenswertesten Projekten im Schienenverkehr in der Zukunft. VN/STIPLOVSEK

Zwischen den Ländern gibt es einen Absichtsvertrag zur Umsetzung mehrerer Projekte.

Lustenau Das Rheintal ist ein dichtes Siedlungsgebiet mit prosperierender Wirtschaft, das Verkehrsaufkommen ist entsprechend groß. Sowohl für den Individualverkehr auf der Straße als auch für den öffentlichen Verkehr müssen permanent Verbesserungen nicht nur angedacht, sondern auch umgesetzt werden.

Der Verkehr in einem vernetzten Wirtschaftsraum macht auch vor den Grenzen nicht Halt. “Wir haben uns deswegen mit den Schweizer Nachbarn aus dem Kanton St. Gallen zusammengetan, um den grenzüberschreitenden öffentlichen Verkehr zu verbessern”, erklärt Mobilitätslandesrat Johannes Rauch (62) die Beweggründe für die Aktivitäten in diesem Bereich.  Unterschrieben wurde in diesem Zusammenhang von der Vorarlberger Landesregierung und der St. Galler Kantonalregierung eine Absichtserklärung.

“Wir haben uns zusammengetan, um den grenzüberschreitenden öffentlichen Verkehr zu verbessern.”

Johannes Rauch, Mobilitätslandesrat

Konkret soll es in den Themenfeldern Tarife, Angebotsdichte und Schieneninfrastruktur Verbesserungen geben. Der St. Galler Regierungsrat Beat Tinner, zuständig für öffentlichen Verkehr, sieht vor allem im Bereich Tarifgestaltung und digitaler Ticketerwerb unmittelbaren Handlungsbedarf. “Im Rahmen des Agglomerationsprogramms werden wir diese Themen natürlich angehen”, verspricht Tinner.

Der St. Galler Verkehrsreferent Beat Tinner mit dem Vorarlberger Mobilitätslandesrat Johannes Rauch: Kooperation für den grenzüberschreitenden ÖPNV. <span class="copyright">VN/Hämmerle</span>
Der St. Galler Verkehrsreferent Beat Tinner mit dem Vorarlberger Mobilitätslandesrat Johannes Rauch: Kooperation für den grenzüberschreitenden ÖPNV. VN/Hämmerle

Brachliegendes Potenzial

Johannes Rauch sieht vor allem im Schienenverkehr noch viel brachliegendes Potenzial, das sich vor allem grenzüberschreitend erschließen lässt. Die gemeinsame Stoßrichtung erfasst mehrere ambitionierte Ziele. Dazu zählen ein Fernverkehrsstundentakt für die Bahnstrecke Zürich-St.Gallen-Bregenz-München, die Umsetzung von ganztägigen Halbstundentakten im Schienenpersonennahverkehr auf den bestehenden grenzüberschreitenden Linien St. Margrethen-Bregenz und Feldkirch-Buchs oder die Umsetzung von grenzüberschreitenden umstiegsfreien SPNV-Verbindungen mit der Schweiz und Deutschland.

Die gemeinsamen Bemühungen seien auch durch Corona nicht zum Erliegen gekommen. “Obwohl die Grenze am Rhein durch Corona wieder ausgeprägter wurde”, wie Tinner einräumte.

Symbolhaft präsentierten die beiden Politiker ihre Pläne am neuen Lustenauer Bahnhof. Einem Ort, der vor nicht allzu langer Zeit für das ÖPNV-Netz nur eine untergeordnete Rolle spielte und durch den Bahnhofsneubau immer mehr zu einer Drehscheibe im unteren Rheintal wird.