Essen mit Herz und Seele für Jung und Alt

Küche des Altacher Sozialzentrums versorgt die Bevölkerung ganzjährig mit frisch gekochten Speisen.
altach Rund 60.000 Mittagessen pro Jahr, knapp 1000 Mahlzeiten für den Mittagstisch für Kinder und Jugendliche in Altach, Koblach und Mäder, rund 260 Mal Essen auf Rädern, die Versorgung der Bewohner des Pflegebereichs und somit im Schnitt etwa 400 Hauptspeisen pro Tag. Das Ganze 365 Tage im Jahr, stets pünktlich ausgeliefert auf den Tisch von Schulen, Kinderbetreuungseinrichtungen sowie von älteren Menschen in Altach – und dies alles zu einem leistbaren Preis.

Es sind schon beeindruckende Zahlen, die Chefkoch Elmar Karlinger präsentieren kann. Er schwingt seit 22 Jahren den Kochlöffel im Altacher Sozialzentrum, wobei dies seine Aufgaben nicht ausreichend beschreibt. Karlinger ist nicht nur für die Küche, sondern für die gesamte Hauswirtschaft wie etwa Wäscherei und Reinigung, verantwortlich. Für rund 20 Mitarbeiter ist er zuständig, koordiniert Urlaubs- und Dienstpläne, organisiert den kompletten Einkauf und erstellt auch die Speisepläne. Diese gilt es ausgewogen abzustimmen, nicht ganz leicht bei einem Altersspektrum von 1 bis 99. Für Kleinkinder werden die Menüs selbstredend speziell angepasst, wie auch für Pflegeheimbewohner und Senioren, die gewisse Dinge nicht mehr essen dürfen. Für alle aber immer dabei ist frisches Gemüse, Obst und Salat – darauf legt man in Altach besonderen Wert.

Neben dem wichtigsten Aspekt, nämlich dass das Essen schmeckt, achtet man auf einen möglichst hohen Anteil an regionalem, saisonalem Einkauf im Ländle, was bei der Aktion „Vorarlberg am Teller“ – einer Initiative für Gasthäuser und öffentliche Küchen zur Verwendung heimischer, biologischer Lebensmittel – im Jahr 2019 drei von vier möglichen Gabeln einbrachte. Nach einer pandemiebedingten Pause im Jahr 2020 strebt man für das Jahr 2021 die vierte Gabel an.

Kochen und Beliefern
Ein Bereich, der sich in den letzten Jahren enorm entwickelt hat, ist die Versorgung des Mittagstisches in den diversen Bildungseinrichtungen. „Vor 15 Jahren war das mit der Montessori Schule Altach ein zaghafter Versuch, nun nehmen die Essen für Kinder von Jahr zu Jahr deutlich zu“, berichtet Küchenchef Karlinger. Das Kochen ist das eine, die Belieferung von 17 Stationen in Altach, Koblach und Mäder das andere. Da man auch neben einer vegetarischen Alternative stets offen ist für mögliche Sonderwünsche und sogar kurzfristig Stornos für krank gewordene Kinder entgegennimmt, ist die Organisation und Auslieferung, die von einer Mitarbeiterin mit dem betriebseigenen Fahrzeug vorgenommen wird, herausfordernd. Diese verteilt auch das Essen auf Rädern und erfüllt somit einen wichtigen sozialen Aspekt, da man hier in die einzelnen Haushalte guten Einblick hat und im Bedarfsfall Hauskrankenpflege oder Case-Management aktivieren kann. Karlinger übernimmt auch gerne mal die Runde, denn ihm ist besonders wichtig, seine Kunden persönlich zu kennen.

Durchgetakteter Arbeitstag
In der Küche selbst, in der Altacher Achstraße, herrscht zur Bewältigung des Ansturms ein 15-Stunden-Betrieb. Dienstantritt für Karlinger bzw. seine zweite Köchin Anne Jahne ist um 5 Uhr morgens. Unterstützt von langjährigen Mitarbeitern, teils auch mit Inklusionshintergrund, starten die Vorbereitungen, und es wird das Frühstück im Pflegeheim serviert. Bereits um 9.45 Uhr gehen die Boxen mit dem Essen auf Rädern auf die Reise und bis 12 Uhr sind alle Mittagstische in den Betreuungseinrichtungen versorgt. Am Nachmittag laufen dann die Spülmaschinen heiß, ehe es für die Heimbewohner Jause und Abendessen gibt: lange und punktgenau getimte Tagesabläufe. Karlinger und sein Team liefern die Tausenden Essen so wie sie sie auch zubereiten: Auf den Punkt und „à la minute“. CEG
