Corona-Zahlen verraten: Appenzeller waren wieder gesellig

Vorarlberg / 02.06.2021 • 09:00 Uhr
Corona-Zahlen verraten: Appenzeller waren wieder gesellig
Die epidemiologische Lage in der Schweiz ist günstig. Eine große Ausnahme ist der kleine Kanton Appenzell Innerrhoden. Reuters

Kanton Innerrhoden nach privaten Feiern Corona-Hotspot.

Schwarzach Die epidemiologische Entwicklung sei günstig, erklärte Virgine Masserey, Sektionschefin beim eidgenössischen Bundesamt für Gesundheit, auf einer Pressekonferenz: Schweizweit werden immer weniger bestätigte Infektionen festgestellt, alles in allem sind es längst weniger als 100 pro 100.000 Einwohner und Woche. Es gibt jedoch eine große Ausnahme: Im kleinen Kanton Appenzell Innerrhoden handelt es sich um mehr als 300. Wenige Cluster mit zahlreichen Fällen haben dazu geführt. Genaueres ist amtsbekannt: Über Christi Himmelfahrt und Pfingsten habe es Schulabschlussfeiern in der Sekundarstufe 1 gegeben, so der stellvertretende Kantonsarzt Markus Schmidli auf VN-Anfrage: „Zudem hatten wir in einem Pfadilager einen ,Superspreader‘.“ Eine Person also, die besonders viele weitere Personen angesteckt hat. Zunächst habe es vor allem Jugendliche erwischt. Jetzt treffe es Eltern. Laut Schmidli gibt es aber auch etwas Erfreuliches: „Bisher ist es nicht zu schweren Erkrankungsfällen gekommen.“ Wahrscheinlich sei das eine Auswirkung der fortgeschrittenen Impfkampagne. „Der Kanton hat daher bis heute auch auf zusätzliche Maßnahmen verzichtet.“

Corona-Zahlen verraten: Appenzeller waren wieder gesellig

Im Oktober hat eine Appenzeller Hochzeit international für Schlagzeilen gesorgt. Der „Kurier“ schrieb von einer „Corona-Omertà“. In Schwellbrunn im Kanton Ausserrhoden hatten damals mehr als 200 Leute zusammen gefeiert. Mehrere Gäste waren trotz Symptomen erschienen, das Brautpaar wusste davon, behielt es jedoch für sich. Die Sache flog zwei Wochen später bei der Kontaktnachverfolgung durch die Behörden auf, als die Infektionszahlen bereits durch die Decke geschossen waren.