Storch in Dornbirn vor dem Tod gerettet

Tierretter Karl Heinz Hanny päppelt schwer verletzten Storch auf.
Dornbirn Noch etwas unsicher stelzt der Storch durch das Dornbirner Ried. Dass er überhaupt noch lebt, grenzt an ein Wunder. Vor knapp zwei Wochen haben Edgar Lecher und Margit Burgstaller den Vogel bei ihrer täglichen Spazierrunde beim Rosenplatz mehr tot als lebendig aufgefunden. „Er ist kopfüber im Netz des Fußballtors verheddert gewesen und konnte sich nicht mehr bewegen“, erinnert sich Lecher, der daraufhin die Tierrettung verständigte. Währenddessen hielt der Dornbirner Raben von dem verwundeten Tier fern und sorgte für ausreichend Schatten, bis Karl Heinz Hanny eintraf.


Der Tierretter half dem Stelzvogel aus seiner misslichen Lage, rechnete aber mit dem Schlimmsten: „Er konnte nur noch seine Augen bewegen. Es machte den Anschein, dass das Tier querschnittgelähmt ist und eingeschläfert werden muss.“ Als der Storch beim Tierarzt unerwartet doch wieder ein Bein bewegen konnte, entschloss sich Hanny, der derzeit 30 Tiere gesund pflegt, den Meister Adebar bei sich aufzunehmen. Nach drei Tagen Zwangsernährung und guter Pflege konnte er wieder auf eigenen Beinen gehen. “Ein Storch ist kein Haustier. Er sollte sich also nicht zu sehr an die menschliche Obhut gewöhnen“, erklärt der Tierretter, der den Vogel am Freitag im Dornbirner Ried auswildern wollte.

Es blieb allerdings bei einem ersten Versuch, denn der Storch machte noch keine Anstalten, auf die fürsorgliche Pflege von Karl Heinz Hanny zu verzichten. Schon bald soll ein neuer Versuch gestartet werden. Auf den Tieretter wartet an diesem Freitagnachmittag aber noch mehr Arbeit: Im Oberland wurde ein Leguan ausgesetzt. Der Dornbirner wird sich auch dieses exotischen Tiers annehmen.