Storch in Dornbirn vor dem Tod gerettet

Vorarlberg / 12.06.2021 • 14:00 Uhr
Der von Edgar Lecher (r.) schwer verletzt gefundene Storch sollte am Freitag ausgewildert werden. Er wird aber doch noch länger in der Obhut von Karl Heinz Hanny verbringen. <span class="copyright">VN/Steurer</span>
Der von Edgar Lecher (r.) schwer verletzt gefundene Storch sollte am Freitag ausgewildert werden. Er wird aber doch noch länger in der Obhut von Karl Heinz Hanny verbringen. VN/Steurer

Tierretter Karl Heinz Hanny päppelt schwer verletzten Storch auf.

Dornbirn Noch etwas unsicher stelzt der Storch durch das Dornbirner Ried. Dass er überhaupt noch lebt, grenzt an ein Wunder. Vor knapp zwei Wochen haben Edgar Lecher und Margit Burgstaller den Vogel bei ihrer täglichen Spazierrunde beim Rosenplatz mehr tot als lebendig aufgefunden. „Er ist kopfüber im Netz des Fußballtors verheddert gewesen und konnte sich nicht mehr bewegen“, erinnert sich Lecher, der daraufhin die Tierrettung verständigte. Währenddessen hielt der Dornbirner Raben von dem verwundeten Tier fern und sorgte für ausreichend Schatten, bis Karl Heinz Hanny eintraf.

Vor knapp zwei Wochen wurde der Storch schwer verletzt in einem Fußballnetz verheddert aufgefungen.
Vor knapp zwei Wochen wurde der Storch schwer verletzt in einem Fußballnetz verheddert aufgefungen.

Der Tierretter half dem Stelzvogel aus seiner misslichen Lage, rechnete aber mit dem Schlimmsten: „Er konnte nur noch seine Augen bewegen. Es machte den Anschein, dass das Tier querschnittgelähmt ist und eingeschläfert werden muss.“ Als der Storch beim Tierarzt unerwartet doch wieder ein Bein bewegen konnte, entschloss sich Hanny, der derzeit 30 Tiere gesund pflegt, den Meister Adebar bei sich aufzunehmen. Nach drei Tagen Zwangsernährung und guter Pflege konnte er wieder auf eigenen Beinen gehen. “Ein Storch ist kein Haustier. Er sollte sich also nicht zu sehr an die menschliche Obhut gewöhnen“, erklärt der Tierretter, der den Vogel am Freitag im Dornbirner Ried auswildern wollte.

Tierretter Karl Heinz Hanny und seine beiden jungen Helfer Timo (l.) und Pero machen einen verunglückten Storch wieder fit für die freie Wildbahn.
Tierretter Karl Heinz Hanny und seine beiden jungen Helfer Timo (l.) und Pero machen einen verunglückten Storch wieder fit für die freie Wildbahn.

Es blieb allerdings bei einem ersten Versuch, denn der Storch machte noch keine Anstalten, auf die fürsorgliche Pflege von Karl Heinz Hanny zu verzichten. Schon bald soll ein neuer Versuch gestartet werden. Auf den Tieretter wartet an diesem Freitagnachmittag aber noch mehr Arbeit: Im Oberland wurde ein Leguan ausgesetzt. Der Dornbirner wird sich auch dieses exotischen Tiers annehmen.