So reagiert das Land auf die dramatische Drogensituation

Auch Vorarlberger Landesregierung sieht Anlass zur Sorge, Bernhard Amann („Ex & Hopp“) stellt Forderungen.
Schwarzach Die stark erhöhte Zahl von Drogentoten in Vorarlberg (die VN berichteten) gebe auch der Landesregierung Anlass zur Sorge, sagt der zuständige Drogenkoordinator Thomas Neubacher. Daher seien bereits vor mehreren Wochen im Austausch mit den Systempartnern Maßnahmen gesetzt worden.
Neubacher zu den VN: „Auf Grund der aktuell aufgetretenen Todesfälle sind wir im Austausch mit der Polizei und haben gemeinsam mit den Einrichtungen der Drogenhilfe unsere Safer Use Bemühung verstärkt, sind im Kontakt mit den Drogenkonsumten, informieren verstärkt über die Risiken des Drogenkonsums und die Gefährlichkeit von Mischintoxikationen, von denen auch langjährige und erfahrene Drogenkonsumenten nicht gefeit sind.“
Weiters sei laut Neubacher festzustellen, dass suchtkranke Menschen in Behandlung ein weitaus geringeres Risiko haben, an den Folgen ihrer Suchterkrankung zu versterben, als unbehandelt. „Wir setzen daher in Vorarlberg auf ein sehr breites Hilfsangebot für suchtkranke Menschen, sowohl inhaltlich, von der Prävention über Kontakt- und Anlaufstellen, Suchtberatungsstellen bis hin zu stationären Angeboten, als auch räumlich von Bregenz bis Bludenz, wo sowohl Betroffene als auch Angehörige Hilfe und Unterstützung finden“, so der Drogenkoordinator.

„Check it“-Beratungsstelle
Bernhard Amann, Obmann der Beratungsstelle „Ex & Hopp“, schlägt in eine etwas andere Kerbe: „Seit 2002 wurde in Vorarlberg keine Evaluierung des Drogenkonzepts vorgenommen. Man verschließt sich für die Implementierung längst notwendiger Änderungen wie Heroinabgabe, Drogengebrauchsräumen oder Grenzmengen für illegale Substanzen bei Führerscheinentzügen.“ Amann fordert nach wie vor die Einrichtung einer „Check it – Beratungsstelle“, welche die psychoaktiven Substanzen auf ihre Gefährlichkeit und ihre Inhaltsstoffe in kürzester Zeit prüft. Mit der Einrichtung einer solchen Beratungsstelle hätte man in den vergangenen Dekaden viele Drogentote und Leid verhindern können, so Amann.