Neue Rappenlochbrücke wird länger und breiter

Vorarlberg / 23.06.2021 • 18:07 Uhr
Noch einen Winter müssen die Ebniter die Umfahrung um den Staufensee in Kauf nehmen.<span class="copyright">Stadt</span>
Noch einen Winter müssen die Ebniter die Umfahrung um den Staufensee in Kauf nehmen.Stadt

Stadtvertretung fasst Baubeschluss für neue Brücke über die Rappenlochschlucht.

Dornbirn Nun ist sie beschlossene Sache, die neue Brücke über die Rappenlochschlucht. 65 Meter lang und 4,5 Meter breit soll sie werden und 4,4 Millionen Euro kosten. Den Entwurf des Architekturbüros Marte.Marte beschloss am Dienstagabend die Dornbirner Stadtvertretung mehrheitlich. Nur noch einen Winter lang sollen die Bewohner des Ebnit den Umweg über den Staufensee fahren müssen, „hoffen wir, dass es ein milder Winter wird“, betonte Vizebürgermeister und Tiefbaureferent Markus Fäßler (SPÖ) die Dringlichkeit des Projekts aus seiner Sicht. Kritik an der Art der Brücke gab es von den Grünen, die geschlossen dagegen stimmten.

Die Brücke wird aus Stahlbeton gebaut und wird breiter als ihre Vorgänger, „damit auch ein Lkw und ein Mountainbiker aneinander vorbeifahren können“, wie Fäßler erklärte. Anregungen der Neos, wonach der 33 Zentimeter lange Sims am Rand beider Seiten des Bauwerks auf Suizidgefährdete und Unvernünftig-Mutige einladend wirken könne, würden aufgenommen. Der Sims wird verschmälert, das Geländer erhöht. Die Verbindung ins Ebnit soll nun gesichert, der Staufensee wieder für Wanderer statt für Autofahrer da sein.

„Ergebnis nicht zufriedenstellend“

Ihre Zustimmung verweigerte die Fraktion der Grünen. „Das Projekt ist nicht gut gelaufen, das Ergebnis nicht zufriedenstellend“, geißelte Umweltstadträtin Juliane Alton die Planung. Als „Tobleronebrücke“ bezeichnete Stadtvertreter Wolfgang Juen den Entwurf in Anlehnung an die Form der dreieckig verpackten Schokolade. Beide beklagten, dass man keinen Architekturwettbewerb ausgerufen, sondern gleich ein Architekturbüro beauftragt hatte, und brachten ihre eigene, aus ihrer Sicht günstigere Alternative einer Stahlbrücke erneut ins Spiel. Auch sei die Breite von 4,50 Metern laut JulianeAlton nicht nötig und koste zu viel Geld.

Dem widersprachen Vertreter der übrigen Fraktionen. Die Materialkosten, gerade von Stahl, seien jüngst stark gestiegen, entgegnete Markus Fäßler, eine Stahlbrücke daher gewiss nicht billiger. Das Architekturbüro Marte.Marte habe für zwei vergleichbare Brücken in Dornbirn bereits internationale Preise gewonnen, erklärter Bürgermeisterin Andrea Kaufmann.

Sorge bereitete den Stadtvertretern der Zustand der Ebniter Straße, die durch Schwerlastverkehr arg in Mitleidenschaft gezogen wird. Diskutiert wurden neben Verkehrsschildern auch eine Wiegestation für Lkw, deren Umsetzung aber technische Schwierigkeiten mit sich bringt. VN-pes

„Auf der Brücke sollen ein Lkw und ein Mountainbiker aneinander vorbei können.“