Propstei St. Gerold richtet sich neu aus und saniert

Vorarlberg / 23.06.2021 • 18:00 Uhr
Propst Martin Werlen leitet den Betrieb gemeinsam mit David Ganahl und Nathalie Morscher (v.l.). Julia Joswig ist für die Pferdetherapie zuständig. <span class="copyright">VN/Lerch</span>
Propst Martin Werlen leitet den Betrieb gemeinsam mit David Ganahl und Nathalie Morscher (v.l.). Julia Joswig ist für die Pferdetherapie zuständig. VN/Lerch

Nach der Coronakrise mit großen Plänen unterwegs.

st. Gerold Nach sechs Monaten coronabedingter Schließung füllt sich auch die Propstei St. Gerold im Großen Walsertal wieder mit Leben, bedächtig, wie es diesem besonderen Ort entspricht. Die lange Zeit des Lockdowns hat der Leitung aber auch Zeit geschenkt, um über die Zukunft nachzudenken, und die ist von Aufbruch geprägt. Es gibt ein neues Leitungsteam, aufgepeppte neue Formate sowie umfangreiche Sanierungspläne für das Haupthaus. Auch der Garten wird umgestaltet. Zwischen Blumen, Kräutern und Beeren sollen bewusst ausgewählte Zitate aus der Umwelt-Enzyklika „Laudato sí“ von Papst Franziskus die Besucher für den achtsamen Umgang mit der Schöpfung und der Natur sensibilisieren. Was die Propstei aber trotz allem bleiben möchte, ist ein Refugium des Aufatmens und der Spiritualität für alle Menschen, die es brauchen.

Zitate wie dieses sollen für Umwelt und Schöpfung sensibilisieren.
Zitate wie dieses sollen für Umwelt und Schöpfung sensibilisieren.

Einige haben den Weg nach St. Gerold schon gefunden. Vor Corona verzeichnete die Propstei rund 12.000 Übernachtungen jährlich. Inzwischen läuft das Geschäft langsam wieder an. Ein neues Team mit Propst Martin Werlen, Betriebsleiterin Nathalie Morscher und Bereichsleiter David Ganahl hält das Zepter in der Hand. Als er gefragt worden sei, ob er die Verantwortung für die Propstei in einem Dreierteam wahrnehmen wolle, habe er gerne zugesagt, erzählte Pater Martin im Rahmen eines Pressegesprächs.Viel gab es da zu berichten. So steht die Sanierung der Pferdestallung und Reithalle vor dem Abschluss. “Bald kommen auch die Pferde”, freut sich Julia Joswig auf die Arbeit. In der Therapie mit Pferden werden Menschen in schwierigen Situationen begleitet. “Sie lernen, sich anzunehmen und wertzuschätzen”, erklärte Joswig.

Ein Teil des Haupthauses fällt demnächst der Spitzhacke zum Opfer.
Ein Teil des Haupthauses fällt demnächst der Spitzhacke zum Opfer.

Vielfalt erfahren

Die neue Ausrichtung dokumentiert sich auch in Angeboten wie “PropsDAYS” und “PropSTAYS”. Die Gäste verbringen nicht einfach Tage in einem Betrieb. “Sie können das Leben in der Propstei in seiner ganzen Vielfalt erfahren. Das ist einzigartig”, ist Nathalie Morscher überzeugt. Eine Herausforderung stellt die Sanierung des Haupthauses dar. Fast elf Millionen Euro kostet es, historische Räumlichkeiten, die die Technik, Wasch- und Bügelmaschinen beherbergen, stilgerecht zu renovieren. 6,5 Millionen Euro muss der Betrieb aufbringen. Pater Martin hofft auf großzügige Spender.