Skilehrer-Chef in Abstimmung ermittelt

Conny Berchtold löst Tom Egger nach nur einer Amtsperiode ab.
Schwarzenberg Hinter den Kulissen brodelte es schon lange. Immer mehr Skilehrer zeigten sich mit der Arbeit der Verbandsführung unzufrieden. Es habe an der Kommunikation gefehlt und zu viele Entscheidungen seien eigenmächtig getroffen worden. Bei der außerordentlichen Generalversammlung des Skilehrerverbandes am vergangenen Wochenende kam es schließlich zur Kampfabstimmung zwischen dem amtierenden Obmann, Tom Egger, und seinem Herausforderer, Conny Berchtold (60). Das Abstimmungsergebnis fiel eindeutig zugunsten von Berchtold aus. Für den Leiter der Schulsportabteilung in der Bildungsdirektion votierten 160 der 240 Anwesenden, für Egger gab es 79 Stimmen.
Zwei Listen
Zur Wahl angetreten waren zwei Listen, die sich bereits vor einem Jahr formiert hatten. Die reguläre Generalversammlung fiel coronabedingt jedoch ins Wasser. Tom Egger, der nach einer Wahlanfechtung 2016 zum Obmann des Vorarlberger Skilehrerverbandes bestellt wurde, zeigte sich nach der ersten Enttäuschung als fairer Verlierer. “Unsere Liste hat es nicht geschafft, und die Entscheidung ist zur Kenntnis zu nehmen”, sagte Egger. Sein persönliches Resümee: “Wir haben gute Arbeit geleistet und den Vorarlberger Skilehrerverband auch österreichweit wieder salonfähig gemacht.” Als Leiter der Skischule Hirschegg bleibt Tom Egger dem Verband zumindest als einfaches Mitglied erhalten.
Auch Conny Berchtold will nicht in der Vergangenheit verharren. Sein Ziel: “Das enorme fachliche Potenzial aller durch eine professionelle Führung zur Geltung bringen”, wie er es im VN-Gespräch formulierte. Als er gebeten worden sei, für den Obmann zu kandidieren, hätten sich ihm zwei Fragen gestellt: Kann ich das? Will ich das? Die erste war für den ausgebildeten Skilehrer und Skiführer schnell mit Ja beantwortet. Für die zweite ließ sich Conny Berchtold eine Woche Zeit. Am Ende sagte er mit einem guten Gefühl zu.
Statutenänderung
Der Fachinspektor für Bewegungserziehung und Sport hat klare Vorstellungen von seiner Arbeit als Chef von rund 1800 Skilehrern. Vorrangig will er unter anderem eine Statutenänderung herbeiführen und den Vorstand von vier auf fünf Personen aufstocken, um Themen breiter zu diskutieren und Entscheidungen tragfähiger zu machen. “Ein Verband soll nicht nur aus einem Obmann bestehen”, merkt er kryptisch an. Was die Kommunikation mit den Skischulen betrifft, verspricht Conny Berchtold ebenfalls Transparenz und Beteiligung. Zudem soll die Skilehrerausbildung wieder eine “klare österreichische” Handschrift tragen. Unmut gegenüber Tom Egger hatte sich nicht zuletzt an der Ernennung von Tim Stade, einem gebürtigen Deutschen, zum Ausbildungsleiter entzündet. Berchtold kündigte eine inhaltliche, organisatorische und personelle Diskussion der aktuellen Aus- und Fortbildungsstruktur an. Weiters wird die Administration einer Schlankheitskur unterzogen und als erster Beitrag das Präsidentenhonorar gekürzt.
Im Verband arbeitet Conny Berchtold künftig mit Karl Schuster (Stellvertreter), Markus Kobald (Kassier) und Bruno Studer (Schriftführer) zusammen. Die ebenfalls mehrheitlich gewählten Vorstands- und Ausschussmitglieder verteilen sich auf alle Skischulen.