Den unsichtbaren Gefahren auf der Spur

Wie die „Gefahrenstoffkundigen Organe“ (GKO) der Polizei chemische und nukleare Stoffe ausmachen.
Bregenz Chefinspektor Christoph Feurle ist eigentlich Fachbereichsleiter in der Landesleitzentrale der Polizei und arbeitet mit Kollegen Notrufe aus der Bevölkerung ab. Bisweilen aber wird er zu einer Zusatzfunktion gerufen: der des „Gefahrenstoffkundigen Organs“ (GKO). Wie der Name schon sagt, geht es dabei um das Aufspüren von unsichtbaren Risikofaktoren wie chemischen, biologischen, radiologischen und nuklearen Gefahrenstoffen.
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Präventivsituationen
Solche Einsätze sind in Vorarlberg selten. „Bei uns geht es primär um Präventivsituationen“, sagt Feurle. Darunter sind vorbeugende Vorsichtsmaßnahmen zu verstehen, etwa die Überprüfung von Räumlichkeiten, Veranstaltungssälen oder Fahrzeugen vor besonders relevanten Ereignissen, die die Gefahr von Anschlägen bergen könnten.
„Kommt beispielsweise der Bundespräsident zur Festspieleröffnung, erkunden wir unter anderem die Tribüne im Vorfeld nach Gefahrenstoffen“, so der Chefinspektor. Insgesamt sind 18 Vorarlberger Polizeibeamte zu „Strahlenspürern“ und „Luftspürern“ ausgebildet.
Der „Radigel“
Den Spezialisten stehen für ihre Aufgabe hochwertige und entsprechend teure Gerätschaften zur Verfügung. Hightech vom Feinsten. Feurle führt einige Beispiele an: „Da haben wir etwa den Radigel, ein sehr modernes Gerät zur Detektion von radiologischen Substanzen. Des Weiteren verfügen wird über einen Gasdetektor zur Feststellung von luftgetragenen Schadstoffen für den Fall, dass jemand Giftgas ausbringt.“

Und dann nicht zuletzt das „Gemini“, ein Wunderding, das über eine Spektralanalyse mehr als 24.000 Stoffe feststellen und direkt vor Ort labortauglich analysieren kann. „Eine vorstellbare Situation wäre, dass Milzbrandbriefe verschickt werden. Dann können wir mittels eines Schnelltests überprüfen, ob tatsächlich ein gefährliches Bakterium vorhanden ist“, erklärt der Chefinspektor.