Talent-Verträge gekündigt

Vorarlberg / 01.09.2021 • 20:00 Uhr
Talent-Verträge gekündigt
Der Cityjet von Siemens wird ab Ende 2022 auf Vorarlbergs Schienen verkehren. Das Storno des Talent 3 dürfte allerdings noch ein gerichtliches Nachspiel haben.  Siemens

ÖBB haben Lieferverträge für Talent 3 gekündigt.

Schwarzach Es ist die logische Konsequenz. Nachdem die ÖBB mit dem Simens Desiro, auch Cityjet genannt, für Vorarlberg neue Züge bestellt haben, wurde kürzlich der Liefervertrag für die Talent 3 gekündigt. Wie eine Sprecherin von Alstom vor wenigen Tagen auf VN-Anfrage bestätigte, wurden sowohl die Bestellungen der Züge für Vorarlberg, als auch jene für Tirol und Südtirol storniert. „Ich kann ihnen bestätigen, dass die ÖBB beschossen haben, drei Abrufe aus dem Rahmenvertrag zu stornieren.“ Das entspräche 46 Zügen, betont die Unternehmenssprecherin. Der Rahmenvertrag selbst bleibe davon unberührt und weiter gültig. Gerüchte, wonach Alstom aufgrund der Stornierungen Standorte schließen muss, weist die Sprecherin zurück. „Es gibt keinerlei Schließungspläne.“

Neue Züge zum Fahrplanwechsel

Wie mehrfach berichtet, haben sich die ÖBB entschlossen, aus dem Vertrag für den Talent 3 auszusteigen. Die Lieferung hat sich bereits aufgrund von Genehmigungsproblemen für die Software um zwei Jahre verzögert. Gebaut wurden die Züge nämlich: In Berlin stehen 25 fertige Talent 3. Stattdessen sollen Ende 2022 pünktlich zum Fahrplanwechsel die ersten Desiro ML von Siemens auf Vorarlbergs Schienen fahren. Die Vorbereitung für die Produktion der Züge sei bereits voll angelaufen, sagt ein Siemens-Sprecher auf VN-Anfrage. „Der Baustart des ersten Wagenkastens ist noch in diesem Jahr geplant, der Innenausbau startet etwa ab Sommer 2022.“ Schon jetzt seien fast 200 Fahrzeuge des Typs in Österreich unterwegs.

Die Rohbauten werden in Krefeld gefertigt, die Endmontage geht bei den ÖBB in Wien-Jedlersdorf über die Bühne. Die benötigten 168 Drehgestelle werden in Graz hergestellt. Am Ende werden in jedem Zug mehrere Tausend Stunden Arbeitsleistung stecken, betont der Konzern-Sprecher.