Konzert für kleine Seiltänzer

3700 Euro erbrachte Benefizveranstaltung zugunsten krebskranker Kinder.
Dornbirn Durch das Zusammenwirken vieler spannte sich ein festes Netz unter ein dünnes Seil, das von krebskranken Kindern mutig überschritten wird. Der Anstoß dazu kam von Sonja Rusch mit ihrer Idee, ein Benefizkonzert zu veranstalten. Zwei Musiker, die ohne Gage den Abend mit Musik und Unterhaltung gestalten sollen, zauberte sie aus dem Hut – ihre beiden Schwiegersöhne Mike Lebar und Christian Hilbe, besser bekannt unter „Mike & Chrisi“. Musikerkollege und Schlagzeuger Gabriel unterstützte das Duo spontan für den guten Zweck. Die weiteren Fäden für die Benefizveranstaltung knüpfte, wie schon so oft, Brigitte Sperger. Für die langjährige Krankenschwester der Kinderstation am Krankenhaus Dornbirn steckt in der Organisation schon beinahe eine gewisse Routine. Mithilfe ihrer Berufskolleginnen Franziska Keck und Daniela Bechter startete sie die Vorbereitungen. „Weitere Unterstützung bekam ich von allen Seiten“, bedankt sie sich bei allen Helferinnen und Helfern rund um das Krankenhaus. Ihr Dank galt ebenso Direktor Johannes Mathis vom LZH (Landeszentrum für Hörgeschädigte), der die Räume kostenlos zur Verfügung stellte. Die Getränke sponserte die Mohrenbrauerei Dornbirn, Gutscheine kamen von Spar und Sutterlüty im Rohrbach.
„Wir wollen dranbleiben“
So stand einem Benefizkonzert nichts mehr im Wege, es konnte am vergangenen Samstag über die Bühne gehen. Der Saal im LZH füllte sich. Die Besucher kamen voll auf ihre Kosten – beim Zuhören und Mitsingen von bekannten Rock- und Pop-Liedern bis hin zu Christian Hilbes Eigenkompositionen, darunter auch „d’Muschlsuachar“ in Lustenauer Mundart. Viel Applaus ernteten auch die gesangliche Einlage von Valentin (15) und Magdalen auf der Gitarre, womit der Musiker-Nachwuchs mit seinem Können überzeugte.
Der Reinerlös des Abends war beachtlich. 3700 Euro kamen für die „Seiltänzer“, so nennt sich der Verein Krebskranker Kinder am Krankenhaus Dornbirn, zusammen. „Wir wollen dranbleiben“, verspricht Brigitte Sperger, was sie vor 30 Jahren zusammen mit dem Stationsteam und mit Prim. Dr. Bernd Ausserer, dem Leiter der onkologischen Abteilung, aufgebaut hat. Die Kinderabteilung am KH Dornbirn war über Jahrzehnte der onkologische Stützpunkt für ganz Vorarlberg, dem jedoch mit der Pensionierung von Dr. Ausserer vor ein paar Jahren ein Ende gesetzt war. Durch die Zentralisierung zeichnete sich ein enormer zeitlicher Aufwand mit erheblichen Mehrkosten für betroffene Familien ab, die seither nach Innsbruck oder St. Gallen ausweichen müssen. „Das wollen wir finanziell abfedern“, betont Sperger, „mit dem Erlös, der zu 100 Prozent in diesen Topf fließt.“ EH
„Wir wollen den enormen Aufwand für betroffene Familien finanziell abfedern.“

