Polizei: Von der Katzenrettung bis zum Raubüberfall

Vorarlberg / 14.09.2021 • 13:00 Uhr
Polizei: Von der Katzenrettung bis zum Raubüberfall
Einsätze der ruhigeren Sorte: Eine Beamtin und ihr Kollege bei der Aufnahme einer mutwilligen Sachbeschädigung. VN/Rauch

VN-Serie: Die Polizei stellt sich vor. Wie sich der Alltag auf einer Inspektion abspielt.

feldkirch Zwölf Stunden Dienst am Tag, jederzeit zum Einsatz abrufbereit, von 7 bis 19 Uhr und im nächsten Schichtbetrieb von 19 bis 7 Uhr. Kann das schön sein? Fabian Marchetti, dienstführender Beamter der Polizeiinspektion Feldkirch, sagt es aus eigener Überzeugung: „Es ist einer der schönsten Berufe, die es gibt.“

Lokalaugenschein der VN in der Polizeiinspektion der Montfortstadt: Es ist kurz vor Mittag. Funkmeldungen hallen durch die Räumlichkeiten. Doch nichts wirklich Relevantes, wie es scheint. Zwei Polizeibeamtinnen bereiten in der Küche liebevoll das Mittagessen für die Kollegen vor. Ein Beamter sitzt im „Bürgerservice“.

Da erreicht eine Mail die Inspektion. Eine Sachbeschädigung im Raum Feldkirch wird gemeldet. Eine Beamtin und ihr Kollege fahren vor Ort. Irgendjemand hat in der Nacht zuvor eine Flüssigkeit gegen die Tür einer Wohnanlage geschleudert. Vermutlich Jugendliche. Eine Hausbewohnerin wird einvernommen. Hat sie was wahrgenommen? Splitter eine zerborstenen Glasflasche liegen am Boden. Alles wird fein säuberlich zur Untersuchung verpackt. Im Rahmen der Spurensicherung. Ansonsten verläuft der Tag ruhig. Noch.

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„Allroundtalent“

Was allerdings nichts Alltägliches ist, betont Marchetti: „Wir wissen vor Beginn des Schichtbetriebs nicht, was uns erwartet. Das kann die Rettung einer Katze sein, aber auch die Verfolgung eines Bankräubers.“ Oder ein schrecklicher Unfall. Stehen vielleicht auch Ermittlungen nach einer Bluttat bevor? Alles war schon da. Aber auch Aufträge seitens der Staatsanwaltschaft oder Bezirkshauptmannschaft stehen auf dem umfangreichen Dienstplan. „Hier auf der Polizeiinspektion ist es wichtig, ein Allroundtalent zu sein“, betont er Dienstführende. „Wer hier Dienst versieht, muss kriminaltechnisch geschult sein, er muss sich im Verkehrsrecht auskennen und auch als Spurensicherer fungieren können.“

Polizei: Von der Katzenrettung bis zum Raubüberfall
Bei der Anmeldung nimmt ein Polizist auch die Aufgabe des Bürgerservice wahr.

Immer die Ersten

Marchetti: „Wir von der Inspektion sind immer die Ersten, die zum Vorfallsort kommen. Das heißt, je nach Vorkommnis beispielsweise noch vor den Spezialisten der Spurensicherung oder etwa der Alpinpolizei.“ Die Anforderungen an einen Beamten im Außendienst hätten sich in den vergangenen Jahren sehr verändert, betont der dienstführende Beamte: „Wir haben vermehrt Einsätze aufgrund psychischer Ausnahmesituationen von Betroffenen verzeichnet. Meistens sind solche Menschen etwas unberechenbar, bislang haben diese Einsätze aber immer noch gut funktioniert. Mit der Bevölkerung wachsen eben auch die Probleme . . .“.

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Auch Dienst an den Kollegen muss sein: Beamte bereiten das Mittagessen vor.