Neues Boot der Wasserrettung: sturmsicher und voller Raffinessen

Der Bodensee wartet schon: V 9 ist auf Kurs nach Vorarlberg.
Bregenz Noch ist es auf dem Land unterwegs: Das neue Boot V9 der Vorarlberger Wasserrettung. Gebaut im finnischen Kokkola, legt es derzeit auf einem Sattelschlepper Tausende Kilometer zurück. Von der Nordsee zur Ostsee, über Schweden, Dänemark bis nach Belgien und von dort zum Bodensee. Am 24. Oktober wird der große Tag sein: Am Sporthafen in Bregenz wird V 9 feierlich getauft und offiziell in Betrieb genommen, nach fünf Jahren Planung, sieben Monaten Bauzeit und einem Kostenaufwand von 1,5 Millionen Euro, getragen vom Vorarlberger Rettungsfonds.

Eine kleine Fingerbewegung
Nicht mehr als eine kleine Fingerbewegung am Joystick ist nötig, und schon setzen sich 14 Tonnen Aluminium beinahe unhörbar in Bewegung. Verantwortlich dafür sind zwei drehbare IPS Antriebe mit 480 PS Volvo Penta-Motoren. „Die langen Arbeitstage und jede schlaflose Nacht, die in die Planung geflossen sind – all das schwimmt jetzt plötzlich greifbar vor uns im Wasser“, ist Sebastian Hellbock, Landesleiter der Wasserrettung Vorarlberg, sichtlich begeistert.
Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Youtube angezeigt.
Das neue Rettungsboot löst das alte V 9 ab, das versteigert wird. Mehrere Ausschreibungen waren nötig, bis sich die Vorarlberger Wasserrettung für das finnische Modell entschieden hat. Das neue Rettungsboot der „dritten Version“, wie es Hellbock bezeichnet, punktet mit mehreren Raffinessen. So verfügt es etwa über ein Unterwasser-3D-Sonar, mit dem Bodenstrukturen unter Wasser zu erkennen sind – und ebenso gesunkenes Material oder menschliche Körper.

Bergekran an Bord
Dann ist es noch mit einer gyrostabilisierten FLIR-Kamera und einem Bergekran für Patienten ausgestattet. Das Boot mit 14 Metern Gesamtlänge soll für die nächsten Jahrzehnte einen zuverlässigen und sicheren Dienst auch bei stürmischen Wetterbedingungen ermöglichen, denn V 9 ist sturmsicher. Doch was heißt das konkret? „Der Antrieb ist ausgestattet mit einem drehbaren Schraubensystem, das V 9 auch bei starkem Wellengang ausgezeichnet manövrierbar macht“, begründet Hellbock, um hinzufügen: „Die meisten Personen retten wir aus dem Bodensee, landesweit sind es etwa 30 pro Jahr. Dazu kommen manövrierunfähige Boote, Patiententransporte, Starkwind- und Sturmwarnfahrten, aber auch internationale Seenotfälle.“


