Engagierter politischer Nachwuchs

Zweite Vollversammlung der Feldkircher Kinderstadtvertretung.
Feldkirch Nach dem erfolgreichen Start im Frühjahr hat die Kinderstadtvertretung in Feldkirch ihre politische Arbeit im Herbst wieder aufgenommen: In den zuständigen Teams sind vorab unterschiedliche aktuelle Themen, Ideen und deren Umsetzungsmöglichkeiten diskutiert und ausgewählt worden. Anschließend wurden diese auf der zweiten Vollversammlung der Kinderstadtvertretung den Anwesenden präsentiert. Im Mittelpunkt standen dabei Ideen zu den Themen Umweltschutz, Bildung, Tiere und Spielmöglichkeiten auf öffentlichen Plätzen.
Umfangreiche Tagesordnung
Nach der Eröffnung der Sitzung durch den Kinderstadtvertretungs-Bürgermeister Benjamin und die Jugendstadträtin Gudrun Petz-Bechter stellten die Teamchefinnen und -chefs mittels selbst gestalteter Plakate die jeweiligen Teamanträge vor. Aus dem großen Pool an Ideen wählten die Kinder einige aus und einigten sich darauf, dass sich die zuständigen Teams durch das Einholen von Informationen bei Fachpersonen unter anderem aus der Verwaltung näher mit den Themen auseinandersetzen sollen, um dann gute Entscheidungen hinsichtlich des weiteren Vorgehens treffen zu können.
So soll das Team „Sport & Freizeit“ Informationen zu einer möglichen Installierung von Spielgeräten im Reichenfeld einholen; Aufgabe des Teams „Umwelt & Mobilität“ ist es, zu ermitteln, ob und in welcher Form Müllprojekte an Schulen umsetzbar wären. Das Team „Soziales & Beteiligung“ ist mit der Beschaffung von Informationen zu einer möglichen Unterstützung für den Wildpark betraut, während das Team „Bildung & Kultur“ sich dem Thema „Klassenhaustier“ widmen wird. Last but not least wird sich das Thementeam „Öffentlichkeitsarbeit“ mit dem öffentlichen Erscheinungsbild der Kinderstadtvertretung auseinandersezten.
Der Höhepunkt der Sitzung war allerdings die Präsentation des ersten Erfolgs der Kinderstadtvertretung. Im Rahmen der Klimawandelanpassungsstrategie hatten die Kinder vorgeschlagen, Wasserspender in der Innenstadt zu installieren. Diese werden nun im Zuge der Neukanalisierung – die voraussichtlich im kommenden Jahr starten soll – eingeplant.
Struktur an Stadtpolitik angelehnt
Die Kinderstadtvertretung Feldkirch ist Vorarlbergs erstes Kinderparlament: Das Recht auf Mitbestimmung und freie Meinungsäußerung von Kindern und Jugendlichen laut der UN-Kinderrechtskonvention soll damit langfristig, ganzheitlich und kontinuierlich umgesetzt werden. „Dieses Format bietet die Möglichkeit, den demokratiepolitisch so wichtigen Austausch zu lernen und auf einer wertschätzenden Ebene zu kommunizieren“, erklärt Jugendstadträtin Petz-Bechter. Die Funktion und Struktur der Kinderstadtvertretung ist an die der städtischen Politik angelehnt. Es gibt also wie bei den „Großen“ einen Bürgermeister und eine Vizebürgermeisterin, Ausschüsse, die Thementeams genannt werden, und sogenannte Thementeamchefinnen und -chefs, welche den Stadträtinnen und Stadträten entsprechen. Eine reguläre Kinderstadtvertretungsperiode dauert ein Schuljahr, in dem sich das gesamte Gremium vier Mal zu einer Sitzung trifft. Zusätzlich dazu gibt es jeweils vier Treffen der fünf Thementeams: Bildung und Kultur, Soziales und Beteiligung, Umwelt und Mobilität, Sport und Freizeit sowie Öffentlichkeitsarbeit. Diese widmen sich der Vorberatung aufkommender Themen.