Diese Bedingungen sind an Lockdown-Ende geknüpft

Vorarlberg / 30.11.2021 • 19:00 Uhr
Diese Bedingungen sind an Lockdown-Ende geknüpft
Menschenleere Straßen möchte so schnell niemand mehr haben. VN/Stiplovsek

Dem Land zufolge müssen zuerst die Zahlen in allen Bereichen herunter.

Bregenz Die Ansage von Landeshauptmann Markus Wallner war unmissverständlich, denn ein Ende des Lockdowns nach dem 12. Dezember knüpft er an drei Bedingungen. Die Sieben-Tage-Inzidenz muss deutlich sinken (derzeit 1261), die Prognosen für die Belegung der Intensivstationen müssen entsprechend günstig ausfallen (derzeit 23 Patienten), und die Impfquote muss hinauf (derzeit bei 64 Prozent). Das stellte er im Pressefoyer nach der Regierungssitzung klar. Aktuell sieht Wallner nur eine Entspannung auf hohem Niveau. Die Zahl der Neuinfektionen sei mit 500 bis 600 pro Tag für Vorarlberg immer noch zu hoch. “Die Zahlen müssen rasch herunter.”

Als entscheidend für die weitere Pandemieentwicklung sieht er die Auffrischungsimpfungen. Bislang holten sich rund 71.000 Personen den dritten Stich. Das Ziel gab er mit mindestens 74.000 an. Zum Auftauchen der Omikron-Variante sagte Wallner, dass sich bislang 15 Reiserückkehrer aus südafrikanischen Ländern gemeldet hätten. Ein PCR-Test verlief, wie berichtet, positiv. Die Auswertung bei der AGES in Wien läuft. Bei den übrigen Personen gab es keine Auffälligkeiten.

Hohe Reproduktionszahl

Gesundheitsexperte Armin Fidler sprach ebenfalls von einer immer noch schwierigen Situation, er schätzt jedoch, dass der Gipfel des epidemischen Geschehens Anfang nächster Woche erreicht ist. Das hängt allerdings auch an der Entwicklung der Reproduktionszahl, die in Vorarlberg bei 1,15 liegt. Sie gibt an, wie viele Menschen ein Infizierter unter den aktuell herrschenden Bedingungen ansteckt.  Was die Belegung in den Spitälern betrifft, gehen die Prognostiker laut Fidler derzeit davon aus, dass es ab Ende nächster Woche zu einer Abflachung kommt: „Bis jetzt stimmen die Prognosen, was den Belag betrifft, sowohl österreichweit als auch in Vorarlberg relativ gut überein.“

Noch wenig Wissen zu Omikron

Zur Mutante konnte er weniger Konkretes berichten. Nur so viel: In den südafrikanischen Ländern sind vor allem junge und gesunde Menschen betroffen. Sie zeigen einen durchwegs milden Verlauf. Wie infektiös Omikron tatsächlich ist und was dies für den klinischen Verlauf bzw. die vorhandenen Impfstoffe bedeutet, werde sich in den kommenden Wochen herausstellen. „Der beste Schutz ist nach wie vor die Impfung, auch wenn ein verminderter Impfeffekt da ist“, betonte Fidler und mahnte gleichzeitig: „Wir müssen trotzdem vorsichtig sein.“ Wichtig sei die dritte Dosis. Sie gehöre zur Grundimmunisierung dazu, deshalb: „Unverzüglich holen.“ Der Gesundheitsexperte rechnet damit, dass der klinische Verlauf bei Omikron ähnlich sein wird wie bei der Delta-Variante. Sollte die neue Mutante sich als infektiöser erweisen, brauche es eine Durchimpfungsrate von über 85 Prozent.  

Von Neuerungen berichtete Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher. So wurde auf dem Covidportal ein Erinnerungsservice eingerichtet und im Zusammenhang mit der Kinderimpfung ein kindgerechter Aufklärungsfilm gestaltet.  Rüscher erinnerte zudem daran, auch die einfachen Hygienemaßnahmen im Alltag einzuhalten, also Maske tragen, auf Abstand gehen und Hände waschen.