Neue Rheinbrücke ab August befahrbar

Vorarlberg / 21.12.2021 • 16:43 Uhr
<p class="caption">Die 255 Meter lange Brücke spannt sich über den Rhein und die beiden Vorländer.</p><p class="caption"/>

Die 255 Meter lange Brücke spannt sich über den Rhein und die beiden Vorländer.

Aktuell werden die Fahrbahn sowie die Rad- und Fußgängerwege betoniert.

HARD, FUSSACH Nach dem geglückten Brückenschlag über den neuen Rhein zwischen Hard und Fußach gewinnt die Stahlkonstruktion an Breite: Zusätzlich zu den Fahrstreifen und der Busspur erhält die 70 Millionen Euro teure neue Rheinbrücke seitlich zusätzliche Wege für Radfahrer und Fußgänger. Auch die Arbeiten für die neuen Zufahrtsrampen haben begonnen.

Die Arbeiten für die neue Verbindung im Verlauf der Landesstraße L 202 dauern noch bis Ende August 2022. Bis dahin sind auch die Rampen für die Brückenzufahrt fertiggestellt, dann kann der Verkehr über die neue Brücke rollen. Im Anschluss wird die 1972 errichtete bisherige Rheinbrücke abgebrochen.

Unterführung und Betonarbeiten

Seit Baubeginn im Juli 2020 wurde das Brückentragwerk aus Stahlhohlkästen in Abschnitten über Rheinvorland und Flussbett vorgeschoben. Dabei waren 25 Stahlfacharbeiter im Einsatz.

Aktuell wird auf der Fußacher Seite am Unterführungsbauwerk gearbeitet, das künftig sowohl die Dorfstraße als auch den Fuß- und Radweg aufnimmt. Gleichzeitig gelangen Tonnen an Beton zur Brückenbaustelle. Sie werden für die Fertigstellung der beiden Fahrstreifen sowie der Busspur auf der Bücke benötigt. Die Betonarbeiten erfolgen im sogenannten Pilgerschrittverfahren, bei dem die Fahrbahn in insgesamt 15 Abschnitten hergestellt wird.

Zudem fügt das Brückenbauteam an beiden Seiten der 2500 Tonnen schweren Stahlkonstruktion auch die Spuren für Fußgänger und Radfahrer an. Damit erreicht die 255 Meter lange Rheinbrücke eine Gesamtbreite von gut 24 Metern, die Geh- und Radwege sind drei bzw. fünf Meter breit.

Harfenüberspannung

Nach Abschluss der Betonarbeiten erfolgt schließlich im Frühjahr 2022 die Lieferung und Montage der harfenförmigen Überspannung der Brücke. Die 15 Meter hohen Stahlmasten samt der aufgelösten Seilkonstruktion sorgen für die Stabilität des Bauwerkes und stellen den architektonischen Blickfang dar. Auf der Fußacher Seite des Rheins ist bereits eine der Stützmauern zu sehen, die für die Zufahrtsrampen erforderlich sind. Die Fahrbahn der neuen Konstruktion liegt deutlich über dem bisherigen Niveau, ebenso natürlich die Tragwerkunterkante. Sie musste um rund zweieinhalb Meter angehoben werden, um eine Überflutung der Rheindämme auch bei extremen Hochwasserereignissen zu verhindern. Es bestand die Gefahr, dass sich im Hochwasserfall vom Rhein mitgeführte Bäume bzw. Gebäudeteile unter der Brücke verkeilen und diese Verklausung zur Überflutung des Siedlungsgebietes führt.

Zweimal Kreisverkehr

Neben beiden Rheindämmen sind Kreisverkehre erforderlich, um die Kreuzungen Richtung Fußach sowie mit der Lustenauer Straße
L 203 zu entschärfen. Auf der Harder Rheinseite muss die Schienentrasse für das Rheinbähnle der Rhein-Schauen künftig unter der neuen Brücke geführt werden. Derzeit ist der Bähnle-Verkehr allerdings eingestellt.

Den Großteil der Baukosten von rund 70 Millionen Euro übernimmt das Land Vorarlberg, der Bund stellt mehr als zwölf Millionen Euro aus dem Budget für Schutzwasserbau zur Verfügung. AJK

Die Gleise für das Rheinbähnle müssen vom Rheindamm unter die Brücke ins Vorland verlegt werden.
Die Gleise für das Rheinbähnle müssen vom Rheindamm unter die Brücke ins Vorland verlegt werden.
<p class="caption">Stützmauern für die neuen Zufahrtsrampen zur Rheinbrücke werden errichtet. <span class="copyright">AJK/3</span></p><p class="caption"/>

Stützmauern für die neuen Zufahrtsrampen zur Rheinbrücke werden errichtet. AJK/3