Vom Fasching bleibt nur der gefangene „Mu“

Flüssige Stärkung für die Abordnung der Mufängar.
Der Mond im Bottich vor dem Rathaus Hard war Treffpunkt der Faschingstruppen.
HARD Das traditionelle Faschingstreiben fällt heuer auch in Hard ins Wasser, lediglich die Krapfen für die Kindergärten sollen verteilt werden. Damit die närrische Zeit nicht völlig in Vergessenheit gerät, steht jetzt bis Aschermittwoch vor dem Rathaus das Symbol der Harder Fasnat, der „Mu im Stindilä“.
Die Harder haben ihren Spitznamen als „Mufängar“ nicht umsonst. Denn der Mond, in Harder Mundart eben „Mu“, soll einst nächtens von zwei Hardern gefangen worden sein. Jetzt taucht er vor dem Harder Rathaus aus einem Bottich, dem „Stindilä“.
Wie zwei Harder den Mond fingen
Der Brunnen vor dem Rathaus war bis vor Kurzem Vorarlbergs größter Adventkranz. Inzwischen ist die Weihnachtszeit vorüber und der Adventkranz abgeräumt. Damit ein wenig Fasching bleibt, hat sich die Marktgemeinde an die Worte aus dem Lied „Mir Hardar“ von Eugen Stadelmann gehalten. Dort heißt es: „Do Mu, dea sollond g’fango hea, vor etlö Tutzat Johr, zwi Hardar im-a Stindilä, des ischt ganz sichr wohr!“ Erhalten geblieben ist die Geschichte bekanntlich lediglich, weil die beiden Mufängar davon berichtet hatten. Voller Stolz eilten sie zurück zu ihren Trinkkumpanen ins Wirtshaus und luden alle ein, ihren „Gefangenen“ zu bewundern. Den hatten sie dingfest gemacht, indem sie den Wasserbottich, in dem sich der Mond spiegelte, mit dem Holzdeckel zudeckten.
Erinnerungsfoto
Bürgermeister Martin H. Staudinger lud Abordnungen der Harder Fasnatvereine Mufängar sowie Welloruschar für ein Erinnerungsfoto vor das Rathaus. Der Mond lachte früher vom Giebel des Rathauses, diesmal kam eben noch das „Stindilä“ hinzu, nach der Idee des Bürgermeisters sorgfältig errichtet durch ein Team des Gemeindebauhofs. Mufängar-Obmann Armin Kleiner und Wealloruschar-Chefin Petra Gebhard samt ihren Mitstreitern bedauerten, dass die Hardar Fasnat auch heuer nicht viel darstellen wird. Es gibt weder Bälle noch den Umzug, auch das Bratenstehlen ist kaum möglich. Immerhin öffnete das Gemeindeoberhaupt für die Abordnungen einige Flaschen Bier. AJK
