Tirol: Lawine riss fünf Menschen in den Tod

Vorarlberg / 04.02.2022 • 16:55 Uhr
Tirol: Lawine riss fünf Menschen in den Tod
Zahlreiche Suchmannschaften waren am Einsatz beteiligt. apa/zoom tirol

Im tirolerischen Spiss kam es am Freitag zu einer alpinen Tragödie.

sölden, Spiss, Lech An der tirolerisch-schweizerischen Grenze in Spiss (Bezirk Landeck) sind am Freitag bei einem Lawinenabgang fünf Menschen ums Leben gekommen. Eine Person wird noch vermisst, teilte die Leitstelle Tirol der APA mit. Nähere Informationen zur Identität und Nationalität der Opfer waren vorerst nicht bekannt. Zum Einsatzort flogen zwei Schweizer Hubschrauber, ein österreichischer Notarzthubschrauber sowie ein Polizeihubschrauber.

Im freien Gelände

Einsatzkräfte suchten am Nachmittag den Lawinenkegel nach möglichen weiteren Verschütteten ab, sagte ein Polizeisprecher. Das Schneebrett ging bei der Fließer Stieralpe und damit im freien Gelände ab.

Ein zweites größeres Lawinenunglück ereignete sich am Rettenbachferner in Sölden im Tiroler Ötztal. Dabei ging eine Lawine vom freien Skiraum auf eine Piste ab. Fünf Wintersportler wurden verschüttet und lebend geborgen, hieß es von der Leitstelle. Sie wurden in die Klinik nach Murnau in Bayern, in das Krankenhaus Zams, in die Sportklinik in Sölden sowie zu einem Arzt gebracht. Die Identitäten waren auch hier noch unklar und auch in diesem Fall war Freitagnachmittag noch eine weitere Suchaktion im Gange.

Erhebliche Lawinengefahr

In Vorarlberg herrscht verbreitet erhebliche Lawinengefahr, teilte der Lawinenwarndienst am Freitag mit. Besonders heikel ist die Situation abseits gesicherter Bereiche. Triebschnee hinter Geländekanten sowie in eingewehten Rinnen und Mulden ist immer noch störanfällig. Die Lawinengefahr ändert sich vorerst nicht wesentlich.

In Lech von Schneebrett mitgerissen

Glücklicherweise glimpflich ging am Freitagvormittag ein Lawinenabgang in Lech aus. Ein 29-jähriger Skiführer war bei bestem Wetter mit seinem ebenfalls 29-jährigen Gast aus den Niederlanden im Skigebiet Lech-Zürs unterwegs, um im freien Gelände Ski zu fahren. Dabei stiegen sie beim derzeit nicht geöffneten „Schafalplift“ auf, um anschließend im Bereich der ebenfalls nicht geöffneten Skiroute „Langer Zug“ abzufahren. Beide Skifahrer führten eine komplette Tourenausrüstung mit sich. Beim Abfahren fuhr der Skiführer ein Stück vor und blieb im sicheren Bereich stehen, um seinem Gast zu deuten, nun ebenfalls loszufahren. Nach einigen Schwüngen löste sich etwa 50 Meter oberhalb des Gastes ein Schneebrett und riss diesen mit. Der 29-Jährige konnte seinen Lawinenairbag öffnen und kam im unteren Drittel des Lawinenkegels auf der Oberfläche zu liegen. Der Mann blieb unverletzt. Die Bergung der beiden Skifahrer erfolgte durch den Hubschrauber Gallus1.